Gib doch deinem Hund noch Getreide, Haferflocken oder Kartoffeln ins Futter! Nur alleine vom Fleisch ist noch keiner groß geworden. Habt ihr diese Sätze auch schon gehört?
Sollte eine Barf Ration Getreide enthalten?
Gehen wir mal wieder von unserem wildlebeneden Wolf aus. Würde er sich ins Getreidefeld stellen und den Weizen von den Ähren knabbern? Würde er die rohen Kartoffeln auf dem Feld fressen? Auch Haferflocken kann er leider in freier Wildbahn nicht finden! Deshalb erübrigt sich eigentlich die Frage, für mich, ob Getreide ins Barffutter muß. Denn Stärke braucht der Hund vermutlich zum überleben nicht!
Warum befindet sich dann in Fertigfutter soviel Getreide?
Diese Frage ist wirklich berechtigt und teilweise sogar besorgniserregend. Denn schauen wir uns mal die meisten Trockenfutter an, diese bestehen meist zu 50% aus Getreideanteil. Aber warum? Na ja, man könnte jetzt sagen, Getreide ist wichtig, weil der Hund sich dem Menschen angepasst hat und unsere Essensmahlzeiten auch aus sehr viel stärkehaltigen Lebensmitteln bestehen. Aber ist Getreide auch für uns wirklich gut? Fakt ist, den Getreideanteil im Trockenfutter braucht die Industrie, denn ohne Stärke würden sie kein Futterkroketten, Pellets usw. pressen können. Auch ist ein Anteil an Kartoffeln, Hafer, Weizen usw. ein günstiger Füllstoff. Menschen vertrauen diesen Zutaten, denn sie sind Bestandteil ihrer täglichen Mahlzeiten.
Sind stärkefreie Futterrationen für den Hund besser?
Das kann man pauschal nicht sagen, denn jeder Hund ist individuell und der eine braucht mehr tierisches und fetthaltiges Futter, der andere verträgt kein Fett und benötigt eine andere Energiequelle. Am besten du lässt dich von einer Ernährungsberaterin oder deinem Tierarzt beraten. Festgestellt wurde, dass die Gefahr der Magendrehung erhöht wird, dass Getreide von vielen Hunden aufgrund von Allergien nicht vertragen wird. Ebenso kann Stärke, wie auch beim Menschen Zahnstein fördern. Parasiten wie Giardien lieben stärkehaltige Lebensmitteln, deshalb sollte man diese bei einem Befall weitgehendst aus dem Futter streichen. Wusstest du auch, dass Welpen bis zum 4. Monat aufgund von fehlender Enzymausstattung, Getreide nicht wirklich gut verwerten können?
Barfrationen sind auch ohne Getreide nicht ganz kohlenhydratfrei!
Wie wir ja bereits des öfteren gehört haben, enthalten ausgewogene Barf Rationen Obst und Gemüse. Diese Zutaten gehören natürlich auch zu den Kohlenhydraten. Diese Zutaten dienen dem Hund als Ballaststoffe, sogenannte Faserstoffe, welche für die Ausscheidung benötigt werden. Für die Energie natürlich nicht! Gesunde Kohlenhydrate mit wenig Stärke werden oft sehr gut vertragen und sind auch in der Natur Nahrungsquelle, denken wir an den Wolf. Er frisst den Mageninhalt seines Beutetieres, welcher aus Gräsern und Pflanzenstoffen besteht. Ab und an findet er auch ein paar Beeren oder bedient sich an Gräsern, Nüssen usw.
Mein Fazit:
Wenn dein Hund stärkehaltige Lebensmittel verträgt, nicht ständig pupst, Durchfälle, Hautprobleme bekommt oder immer dicker wird, dann spricht nichts dagegen auch Getreide mit in die Barfration einzubauen. Gerade bei Hundekekse, Leckerlis und Co. kommt man meist um Stärke nicht herum. Doch der Getreideanteil im Futter sollte nicht mehr als 10% sein, alles andere entspricht nicht dem Barffütterungskonzept und würde deinem Hund vermutlich auf Dauer auch nicht gut tun. Also, wie bei allem, passe die Futterration individuell auf deinen Hund an und füttere nur das, was ihm wirklich gut tut! Immer in Maßen nicht in Massen!