Überall liest man über das Barfen von Hunden. Mittlerweile ist das Fütterungskonzept auch schon bei den Katzenhaltern angekommen. Sehr viele Blogs und Internetseiten befassen sich mit dem Thema Barfen, aber nur sehr wenige mit dem Barfen von Katzen. Ich möchte dich, als Katzenbesitzer mit BARF vertraut machen, da ich selbst wirklich davon sehr begeistert bin.
Wie ich zum Barfen für die Katze kam
Wie kam ich zum Barfen von Katzen? Eigentlich wie fast alle Tierbesitzer, über den Hund. Mein Hund hatte damals eine Unverträglichkeit und eine Vielzahl von Allergien. Deshalb musst ich eine Alternative zu Trockenfutter finden und dabei bin ich auf das Fütterungskonzept BARF gestossen. Sichtlich begeistert, die Mahlzeiten für meinen Liebling selbst zuzubereiten, befasste ich mich immer weiter mit der Materie. Seit weit als über 20 Jahren füttere ich meine Tiere mit frischen Zutaten. Was bei den Hunden gut ankam, musst doch auch bei den Katzen funktionieren.
Was ich wusst war, dass meine Katzen gerne Thunfisch aus der Dose frassen. Ansonsten wie halt so üblich Dosenfutter und Trockenfutter. Erschrocken habe ich mich mit den Inhaltsstoffen der verschiedensten Katzenfutterarten befasst. Mein erstes Buch dass ich las war, “Katzen würde mäuse kaufen”. Dieses Buch öffnete mir nochmals die Augen und lies mich von meinem Weg nicht mehr abbringen, alle Tiere zu barfen.
Katze barfen einfach erklärt
Meine Ausbildung zur zertifizierten Tierernährungsberaterin für Hunde und Katzen umfasste das Thema BARF. Ergänzende Infos zu den vorhergehenden Barfkursen bereicherten mein Wissen. Dieses Wissen über das Katze barfen möchte ich mit dir teilen. Zusammengefasst habe ich alles, ganz einfach erklärt, in meinem Barf Ratgeber für dich zusammengefasst. Von der Zutatenauswahl bis hin zu der Zubereitung, den Barf Grundlagen, Hygieneregeln und tollen Rezepten. Den Barf Guide für Katzen kannst du bei den kostenlosen Downloads herunterladen.
Ist herkömmliches Katzenfutter artgerecht?
Trockenfutter für Katzen ist der Standard. Aber warum? Na ja, wir leben in einer schnellebigen Zeit, Sack auf, Trockenfutter in das Näpfchen und fertig ist die Fütterung des Stubentigers. Das Trofu kann noch dazu den ganzen Tag stehen bleiben, da Katzen ja für gewöhnlich mehrmals täglich zum Futternapf gehen. Menschen denen die Fütterung der Katze wichtig ist, greifen meist auch zu Nassfutter. Doch hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, was eigentlich in der Dose enthalten ist? Nein? Ich habe mir darüber früher auch keine Gedanken gemacht, da es ja normal war, im Supermarkt Katzenfutterdosen für 0,49 € zu kaufen. Ein Trofu Sack kostete um die 1,99 €. Über 80% der Inhaltsstoffe sind pflanzlicher Herkunft. Wenn man tierisches im Futter findet, dann meist Nebenerzeugnisse. Bindegewebe, Speiseröhren, Sehnen, Bänder, Mägen. Auch Schnäbel, Federn oder Krallen. Kann das gesund sein? Na ja, die zugesetzten Vitamincocktails halten den Schnurri schon am Leben. (*Ironie)
Hat man sich früher überhaupt Gedanken über die Ernährung von Katzen gemacht? Wenn man sich jedoch Gedanken macht und sich informiert, wird man schnell von den herkömmlichen Industriefuttermitteln abkommen und den Wunsch haben, die Katze mit frischen Zutaten zu füttern. Welch Glück Freigängerkatzen haben, wenn sie nicht vom Auto erfasst werden ;-( Die Freigänger jagen selbst ihre Nahrung. Kleine Säugetiere wie Mäuse und Ratten stehen auf dem Speiseplan. Auch Nachbars Kaninchen oder der Goldfisch muss als Nahrungsquelle herhalten. Kleine Vögelchen und Insekten stehen ebenso hoch im Kurs. Was fällt dir auf? Alle Beutetiere bestehen wirklich aus weit über 90% aus tierischem. Ein kleiner Anteil an Mageninhalt könnte auf pflanzliches hinweisen.
Weshalb füttern wir der Katze Getreide?
Ganz einfach, Getreideabfälle sind billig und diese werden vom Menschen nicht verzehrt. Genauso wie Schlachtabfälle, diese werden dann zu Fleischmehlen verarbeitet und landen im Tierfutter. Jetzt könnte man sagen, ist doch wunderbar, alles ist verwertet und die Fütterung ist noch dazu ressourcenschonend! Für mich persönlich haben Getreideabfälle und sonstige stärkehaltige Lebensmittel nichts im Katzenfutter zu suchen. Eine Katze ist ein Fleischfresser und diese wird immer einer bleiben. Wir erkennen das am Raubtiergebiss, den spitzen Fang- und Reißzähnen und am Verdauungstrakt. Eine gesunde Freigängerkatze zeigt uns genau, was sie fressen möchte, wenn man sie lässt.
Eine Freigänger Katze frisst Mäuse, und eine Hauskatze wird gebarft!
Da wir Menschen es nicht gerade bevorzugen, Mäuse und Vögel aus freier Natur für unsere Hauskatze zu erlegen und es ihr als Nahrung präsentieren, benötigen wir eine Alternative. Eine Labormaus vielleicht? Oder ein Wellensittich aus der Kleintierabteilung? Heuschrecken und Mehlwürmer aus der Zoohandlung? Ich bevorzuge für Katzen das Fütterungskonzept BARF. Für mich kommt es am nächsten an das Beutetier hin. Ich kann meiner Katze Fleisch bieten, Innereien, Knochen und Fett. Barfen ist eigentlich ganz was natürliches. Jedoch muss in der heutigen modernen Zeit für etwas natürliches erst einmal ein Modewort eingeführt werden, welches dem Menschen dann als neu und toll vorgeführt wird, wie z.B. B.A.R.F.
Wie setzt man für seine Katze eine Barfmahlzeit zusammen?
Wenn du dich entschlossen hast deine Katze zu barfen, dann rate ich dir als erstes meinen Barf-Guide Ratgeber für Katzen herunterzuladen. Damit du alle Grundlagen zum Katzen barfen als Anfänger bekommst. Der zweite Schritt wäre, dir die Barfration mit Hilfe meiner Barfrechner für Katzen zu ermitteln. Dieser zeigt dir auch die Menge und Art der Nahrungsmittel, welche für die Katze vorteilhaft sind. Ich selbst barfe nach dem 95/5 Konzept. Also 95 % tierisch und 5 % pflanzliche Kost. Das pflanzliche ist wichtig, damit wir einen Ballaststoff haben der die Darmtätigkeit aufrecht erhält. In der Natur frisst die Katze Gras oder das Fell des Beutetieres um ihren Darm zu reinigen. Katzengras ist auch eine Möglichkeit für Hauskatzen.
Zutaten für das Katzen barfen
Muskelfleisch steht an erster Stelle. Auch die Innereien spielen beim Barfen eine große Rolle, da sie hochwertige Vitamine liefern. Das für die Katze lebenswichtige Taurin, eine Aminosäure, liefert uns das tierische Herz. Deshalb sind Hühnerherzen bei Katzen sehr beliebt. Die Leber ist auch ein wichtiger Nährstofflieferant. Um für die nötige Calciumversorgung zu sorgen, muss die Katze mit Knochen versorgt werden. Rohe fleischige Knochen eignen sich sehr gut. Weiche kleine Knochen wie z.B. vom Huhn sind sehr beliebt. Du kannst deiner Katze die Barfzutaten roh und kleingeschnitten, stückig oder gewolft anbieten. Etwas gröbere Strukturen, aber dennoch gut zu fressen, haben wir in den Landbarf Spezial Menüs berücksichtig. Mit diesen tollen Menüs hast du alles was du der Katze beim 95/5 Konzept verfüttern kannst enthalten. Du musst selbst dir nicht die Arbeit machen, alle Zutaten zu kaufen, diese zu zerkleinern, zu mischen und zu portionieren.
Welche Vorteile hat das Barfen von Katzen?
Ein großer Vorteil wurde schon angesprochen, das ist die Artgerechtigkeit. Du bietest deiner Katze beim Barfen rohes Fleisch an und wenig Getreide, so wie es bei einem Beutetier auch ist. Ein weiterer Vorteil ist, du kannst die Mahlzeit deiner Katze selbst bestimmen und du weisst ganz genau, welche Zutaten du verfütterst. Der dritte Vorteil ist, dass beim Barfen unterschiedliche Strukturen zum Zerkauen zur Verfügung stehen. Die Kaumuskulatur wird angeregt, die Speicheldrüsen arbeiten und der Abrieb des Zahnbelages ist gewährleistet.
Ebenso bildet die Katze beim Barfen sehr saure Magensäfte, welche einem ph von 2-3 haben. Bakterien werden abgetötet, Keime haben keine Chance und Parasiten wie Würmer gefällt das Milleu auch nicht so sehr. Die Ausdünstung nimmt ab, so dass Zecken auch nicht mehr so vielzählig angelockt werden. Der unangenehme Körpergeruch der Katze nimmt ab. Stuhlgangmenge reduziert sich. Das Erbrechen wird deutlich weniger, da sich auch Haarbüschel im sauren Milleu besser auflösen.
Durch die Fütterung von hochwertigem Protein verbessert sich der Muskelaufbau, das Fell ist glänzend und kräftig. Die Augen klar, die Ohren sauber, das Tier vitaler und zufriedener. Barfen hat sehr viele Vorteile, da es die natürlichste Fütterungsmethode ist, die es für Katzen neben der eigenen Beutetierjagd gibt.
Die Katze würde Mäuse kaufen oder Barfen
Ich habe selbst schon an unzähligen Kitten erlebt, was sie als Mahlzeit bevorzugen. Sie haben zuvor nur Muttermilch erhalten und die erste Mahlzeit die sie gewählt haben, war das Frischfleisch. Trockenfutter und Dosenfutter wurde nicht als Nahrung erkannt. Aber warum sind dann manche Katzen nicht mehr vom Trofu und Nassfutter in der Dose wegzubekommen. Hersteller von beliebten, teuren Futtermitteln, lassen sehr viel Geld in Versuche fliessen, wo getestet wir, auf welche Inhaltsstoffe die Katze so richtig abfährt. Viele Industriefutter riechen sehr starkt, dieser Geruch zieht die Katze an. Aufgesprühte Fette mit beliebten Stoffen machen das Kätzchen regelrecht süchtig. Ein ständiges Fressen wird durch den Anstieg des Blutzuckers und des rapiden Abfalls des BZ in Heißhungerattaken erkennbar. Wie süchtig Katzen auf Knuspertaschen und Stängelchen sind, einfach nur ein Wahnsinn. Nur eine gebarfte Katze kann man damit so ganz und gar nicht begeistern, sie liebt Frisches.
Katzen sind Gewohnheitstiere
Eine Katze liebt es, täglich ihr Gewohntes zu erleben. Sie akzeptiert sehr schwer Veränderungen im Haushalt, bei Mitbewohnern oder Tagesabläufen. Auch ist sie einmal eine Futterkonsistenz gewöhnt, wie z.B. Trofu, ist sie auch nur schwer davon abzubringen. Was aber bei den meisten Katzen gut funktioniert, ist, sie von der Hand mit Fleisch zu füttern. Du hast schon wirklich einen großen Beitrag für ihre Gesundheit geleistet, wenn du nur 20 % durch frische Zutaten ersetzen kannst.
Eine Katze ist auch kein großer Trinker. Sie sind ehemalige Wüstenbewohner, welche es nicht gewohnt sind, große Mengen an Wasser aufzunehmen. Jetzt kannst du dir ja vorstellen, was passiert, wenn eine Katze Trockenfutter vorgesetzt bekommt. Sie trocknet regelrecht aus. Die Nieren und harnableitenden Organe werden stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Entgiftungsorgane werden stark beansprucht, der Darm und Verdauungstrakt wird gereizt. Mitunter steigen auch Unverträglichkeiten und Allergien.
Getreide macht die Katze launenhaft
Nein, es gehört nicht zum normalen Katzenverhalten, wenn die Katze ständig launisch und aggressiv oder träge und letargisch wirkt. Meist ist es ein Anzeichen einer jahrelangen Fehlfütterung und ein Zeichen von einer beginnenden Krankheit. Die Zähne können durch das Getreide stark kariös sein bis hin zum Zahnverlust. Die Katze fühlt sich täglich richtig unwohl, ähnlich wie wenn wir uns nur von Weißmehl und Zucker ernähren. Der Blutzucker steigt steil an und fällt rapide wieder ab. Die Katze verschwendet sehr viel Energie mit der Verdauung von minderwertigem Futter. Auch Verhaltensauffälligkeiten wie das Rupfen von Fell, ständiges Kratzen und Belecken ist kein normales Verhalten.
Barfen kann Krankheiten von Katzen lindern
Eine artgerechte Fütterung kann das Wohlbefinden steigern und die Gesundheit erhalten. Bei Unverträglichkeiten, Allergien oder Wesensveränderungen solltest du mit deinem Tierarzt über die Ernährung sprechen. Viele Tierärzte haben auch schon von den Vorteilen des Barfens gehört und empfehlen es den Tierbesitzern immer öfter, das Tier zu Barfen. Meist erfolgt eine Überweisung zu einer Barfberaterin oder zu einer Ernährungsberaterin, welche eine speziellen Barfplan für die Katze erstellt. Denn nur Fleisch füttern ist nicht Barfen. Wir müssen dem Tier alle Nährstoffe auf natürliche Form zuführen und dazu solltest du dir ein wenig Wissen aneignen.
Einfach Barfen mit dem Barf Guide
Damit auch ein Anfänger sich an das Thema Barfen herantraut, habe ich mein Wissen einfach und kompakt im Barf-Guide für Katzen zusammengefasst. Lade ihn dir herunter und lies dich in das Thema barfen von Katzen ein. Es ist gar nicht schwer, man muss nur wissen wie. Eine Katze darf Muskelfleisch von verschiedenen Tieren fressen. Sehr beliebt ist Rind und Geflügel. Fisch steht auch hoch im Rennen. Auf Innereien steht eine Katze sowieso. Hier ist neben Herz auch die Leber wichtig, jedoch alles in Maßen, damit es nicht zum Durchfall kommt. Fleischknochen in Form von Geflügelknochen, wie Hühnerhälsen oder Hühnerflügel sind für Katzen super Kalziumquellen. Das Gemüse ist nicht so wichtig, lediglich 5% pflanzliches sollte es sein. Du kannst auch Flohsamen füttern oder Gräser, wichtig du bietest der Katze Ballaststoffe an, damit die Darmtätigketi erhalten bleibt.
Wenn du noch weitere tolle Infos über das Barfen von Katzen erhalten möchtest, dann lies dir die verschiedenen Blogbeiträge durch oder schau dich bei den Barfrezepten für die Katze um.
Viel Spaß Eure Bettina Maria Luibl