Gerade als Barf Anfänger stellst du dir sicherlich auch die Frage: “Wie barfe ich meine Katze richtig?” Eine Katze zu barfen ist keine Schwierigkeit. Jedoch hört es sich im ersten Moment furchtbar kompliziert an. Ich möchte dir heute ein wenig die Angst nehmen und dir den Einstieg erleichtern.
Katzen barfen die Alternative zu Trockenfutter
Wenn du diesen Beitrag liest und bei mir hier auf dem Barf-Guide gelandet bist, dann suchst du sicherlich eine Alternative zu Trockenfutter, oder? Kann es sein, dass deine Katze unter Juckreiz oder Nierenproblemen leidet? Hat sie eine Allergie, Durchfall oder gar Verstopfung? Leidet sie unter Haarausfall und tränenden Augen und triefender Nase? Kann es sein, dass deine Katze das ein oder anderer Futter nicht verträgt? Du warst schon bei mehreren Tierärzten zur Blutabnahme und Diagnostik? Vielleicht hat sie auch schon wieder Cortison bekommen, damit ihr Leiden gelindert wird. Das Diätfutter, welches verordnet wurde, wird von deiner Katze verweigert. Du bist nervlich am Ende, weißt nicht mehr weiter. Jetzt hast du im Internet gestöbert, in Foren gelesen und dich bei Freunden erkundigt, und du bist auf BARF für die Katze gestoßen. Gratuliere, jetzt bist du hier!
Was ist Barf für Katzen?
Kurz zur Begriffserklärung B.A.R.F: Barf steht als deutsche Abkürzung für biologisch artgerechtes rohes Futter oder biologisch artgerechtes richtiges Futter. Barfen ist ein Fütterungskonzept, welches sich am Beutetier orientiert. Gefüttert werden nur naturbelassene rohe Zutaten in Form von Fleisch, Innereien, Knochen und Obst und Gemüse.
Das Barfen von Katzen kann eine sinnvolle Alternative sein, zu industriellem Trockenfutter oder des Dosenfutters. Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Nämlich das Trockenfutter und das Dosenfutter sollte als Alternative zum Barfen sein, wenn es einmal schnell gehen muss. Aber leider hat uns in den letzten Jahrzehnten die Natürlichkeit in der Ernährung von Tieren verlassen. Alles wird schnelllebiger und praktischer. Die Industrie bietet uns viele tolle Produkte zur schnellen und unkomplizierten Fütterung unserer Tiere. Doch keiner hinterfragt, ob das wirklich artgerecht. Welche Inhaltsstoffe sind im Fertigfutter enthalten? Solange die Nährwerte stimmen, kommt jedes Tierfutter durch die Testzulassung. Woher die Vitamine und Mineralstoffe kommen, ob von natürlichen Zutaten oder von künstlichen Zusätzen, das interessiert hier relativ wenig.
Wo bekomme ich das Barf Futter für meine Katze?
So, jetzt kommen wir zur Kernfrage, wie barfst du deine Katze richtig. Ich möchte es dir hier relativ einfach erklären. Was Barf ist, das weißt du schon. Biologisch artgerechtes, rohes Futter. Dass wir bei diesem Fütterungskonzept ein Beutetier füttern, das weißt du jetzt auch schon. Weil wir ja nicht jagen gehen für unsere Katze, müssen wir Zutaten kaufen. In freier Natur würde sich unsere Katze für eine Maus, einen Vogel, einen Fisch, Insekten oder ein Kaninchen entscheiden. Da es aber auch reine Hauskatzen gibt, trägst du die Verantwortung für die Ernährung deines Tieres. Da wir nicht täglich für unsere Katzen Vögel und Mäuse fangen können, kaufen wir frische Zutaten von Schlachttieren ein. Z.B. vom Rind, Kaninchen, Huhn, Lamm oder Wild beim Metzger oder im Barfshop.
Welche Zutaten benötige ich zum Barfen?
Damit deine Katze ausreichend Protein, Fett und Kohlenhydrate bzw. Ballaststoffe bekommt, benötigst du eine Fleischquelle, eine Fettquelle und eine Ballaststoffquelle. Kohlenhydrate in Form von Stärke sind für eine Katze als Energielieferant nicht nötig. Eine Katze bezieht ihre Energie aus dem Fettanteil vom Fleisch. Sie ist ein fett liebender Fleischfresser. Wenn die Katze ein Beutetier erlegt, dann frisst sie natürlich auch die Innereien, wie Herz, Niere, Leber, Milz, Lunge und den Magen. Organe liefern sehr wertvolle Aminosäuren und Vitamine.
Um die Darmtätigkeit der Katze aufrechtzuerhalten, bietet ihr ein Beutetier Ballaststoffe in Form von Fell, Klauen, Krallen, Flossen usw. Da wir aber natürliche Zutaten kaufen müssen, nutzen wir Pflanzenfasern für mehr Darmaktivität. Eine Katze frisst auch gerne Gräser in freier Natur als Ballaststoff.
Auf Getreide sollte in der Katzenernährung verzichtet werden!
Eine weitere wichtige Zutat ist das Calcium. Bei einem Beutetier, aber auch bei gekauften Zutaten ist der Knochen oder die Eierschalen ein toller Calciumlieferant. Bei einem erlegten Beutetier ist der Knochen immer mit Fleisch umgeben. Durch das Fleisch wird die Magensaftproduktion angeregt, welche den Knochen dann zersetzt. Deshalb bieten wir beim Barfen dem Tier immer rohe Fleischknochen an. Roh deshalb, weil ein gekochter Knochen splittern kann und zu Verletzungen im Maul oder gar Verdauungstrakt verursachen kann. Rohe Knochen sind flexibel und weich, ebenso rohe Gräten beim Fisch.
Barfen auf einen Blick erklärt
Damit du in diesem ganzen Wirrwarr einen Überblick behalten kannst, habe ich dir eine Grafik beigefügt.
Hier siehst du die Verteilung der Zutaten in einer Pyramide. Ganz unten und als größter Teil, das Muskelfleisch. Dieses sollte immer gut durchwachsen sein 10-20 % Fettanteil am Fleisch sind vorteilhaft für die fettliebende, fleischfressende Katze.
Gefolgt vom Herz, ebenso ein Muskel, zählt aber beim Barfen zu den Innereien. Weitere Innereien wie Leber, Milz, Nieren und Mägen und RFK werden ca. je 10 % gefüttert. Der pflanzliche Anteil beträgt 5 % du kannst Gemüse, Salat oder Obst füttern.
Welche Barfzusätze sind beim Barfen von Katzen notwendig?
Öl habe ich auch an der Spitze der Barfpyramide angeführt. Es trägt zur Gesunderhaltung der Katze bei. Gerade beim Fellwechsel der Katze sehr empfehlenswert. In den meisten Fällen verwendet man Fischöle, aber auch Leinöl. Sicherlich hast du schon von der wichtigen Aminosäure Taurin gehört. Taurin ist für Katzen lebensnotwendig und muss der Fertignahrung für Katzen zugefügt werden. Taurin ist ein Vitalstoff, zur Gesunderhaltung der Netzhaut, des Stoffwechsels und für ein gesundes Immunsystem. Da die lebenswichtige Aminosäure beim Barfen im Muskelfleisch und in den Innereien vorhanden ist, jedoch in kleinen Zugabemengen nicht überdosiert werden kann, kannst du es zur Sicherheit als Barfzusatz mit dazugeben.
Das Barf Konzept für Katzen als kostenloser Ratgeber
Eine Zusammenfassung des Fütterungskonzeptes, die Zubereitung, die Beachtung von Hygienemaßnahmen und vieles mehr erhältst du in meinem Barf Guide Ratgeber. Du musst dazu einfach auf die Rubrik Barf Guide gehen und dir den gratis Ratgeber herunterladen. E-Mail-Adresse angeben und wir senden dir das PDF kostenlos per Mail zu. Dieser Ratgeber ist für Hunde, aber auch für Katzen erhältlich. Gerade Barfanfänger kann es eine sehr hilfreiche Literatur sein. Auch stehen dir weitere Blogartikel über die Ernährung von Katzen zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen!
Wie viel Menge vom Barffutter soll meine Katze fressen?
Katzen fressen in der Natur bis zu 20 Mäuse über den Tag verteilt. Katzenbesitzer beschweren sich sehr oft, dass die Katze ständig Futter will. Aber das mehrmalige Fressen in kleinen Portionen ist eigentlich sehr artgerecht. Jedoch sollten natürlich auch die Zutaten des Futters artgerecht sein. Denn füttere ich meiner Katze mehrmals am Tag dickmachende Stoffe, wie zu viel Stärke und Zucker, dann kann es schnell zur Fettleibigkeit kommen, wenn die kcal nicht verbraucht werden. Achte auch stets darauf, was du deiner Katze als Leckerein anbietest! Braucht die Katze diese “Süßigkeiten” überhaupt? Kaustangen, Knuspertaschen und Co. sind meist sehr zuckerlastig und die wahren Dickmacher und “Suchtmittel”.
Die Gesamtfuttermenge kannst du ganz bequem mit dem Barf-Rechner für Katzen berechnen. Bedenke jedoch, dass es sich bei der angegebenen Menge um die Gesamtfuttermenge des Tages handelt. Fütterst du deine Katzen 3-4x täglich, so musst du die gesamte Futtermenge durch die 4 Portionen teilen. Ein Barf-Rechner kann natürlich immer nur für die Allgemeinheit dienen. Je nach Aktivität, Hormonstatus und Stoffwechselbedingungen solltest du die Futtermenge beim Barfen individuell anpassen.
Der Wasserbedarf der Katze beim Barfen
Eine große Veränderung, die du sofort nach der Umstellung von Trockenfutter auf Barf bemerken wirst, ist, dass deine Katze weniger Wasser trinkt. Frische Zutaten, wie Fleisch und Gemüse, beinhalten von Hause aus Wasser. Der Wasserbedarf der Katze ist somit durch die Nahrung weitgehendst gedeckt. Als ehemalige Wüstenbewohnerin ist es die Katze nicht gewohnt, Wasser zu trinken. Sie nimmt Flüssigkeit nur aus ihren Beutetieren auf, z.B. Blut, Lymph- und Gewebsflüssigkeit. Große Wasser Trinkmengen von Katzen können auf eine bereits beginnende oder bestehende Krankheit hinweisen. Du solltest deinen Tierarzt um Kontrolle bitten. Erfahrungsgemäß können Katzen, welche durch Trockenfutter ernährt werden, meist gar nicht den Flüssigkeitsbedarf decken, den sie benötigen. Auf lange Sicht können schwerwiegende Schädigungen der harnableitenden Organe kommen. Nierenschäden sind bei Katzen ein weit verbreitendes Problem, welches sehr ernst genommen werden muss.
Wo kann ich Barf kaufen?
Barf Zutaten kannst du in einem Barfshop kaufen. Dort bekommst du alles, was du für das Barfen von Katzen benötigst. Das Barffleisch ist immer im gefrorenen Zustand in 500 g und 1 kg erhältlich. Muskelfleisch bekommst du in den gängigen Sorten Rind, Geflügel, Lamm, Pferd, Wild und Kaninchen. Der Pansen ist vom Rind und vom Lamm oder der Ziege erhältlich. Gut sortierte Barf Shops bieten dir einen Innereienmix im richtigen Verhältnis an. Du kannst aber auch alle Innereien, Leber, Lunge, Herz, Nieren und Milz separat kaufen. Rohfleischknochen in gewolfter Form erhältst du vom Geflügel. Wenn du rohe fleischige Knochen zum Kauspass füttern möchtest, dann greif auf ganze Hühnerhälse, Hühnerflügel, Hühnerhaxen, Putenhälse oder Lammrippen zurück.
In meinem LANDBARF Shop biete ich bereits fix und fertig gemischte Barfmenüs an, für Hunde und für Katzen. Du musst bei diesen tollen Menüs die Zutaten nicht einzeln kaufen, diese Mischen und wieder portionieren. Ganz bequem kannst du deiner Katze oder deinem Hund das Barfmenü anbieten. Zusätze solltest du immer frisch dazugeben, in Abstimmung auf dein Tier und immer nach Herstellerangaben.
Solltest du eine individuelle Ernährung mit frischen Zutaten genauest berechnet haben wollen, dann such eine Ernährungsberaterin oder eine Barfberatung auf. Dort bekommst du den Service der Beratung, der Nährwertberechnung und die Erstellung eines Futterplans.
Achte beim Barfen auch auf die richtigen Hygienemaßnahmen für Küche und Utensilien. Auch die eigene Handhygiene sollte ernst genommen werden. Tipps zum richtigen Auftauen des Tiefkühlfleisches erhältst du auch in meinem kostenlosen Barf Ratgeber.
Tipp: Der Katze sollte stets Trinkwasser zur Verfügung stehen. Die Wasserschüssel stellst du am Besten weiter entfernt vom Futterplatz auf, somit wird das Wasser nicht mit Futter verunreinigt. Achte auch darauf, den Wassernapf nicht nur mehrmals täglich zu befüllen, sondern auch richtig auszuwaschen, denn schmierige Ablagerungen am Gefäß sind immer vorhanden und gehören gereinigt.
Viel Spaß beim Barfen!