Einen Futterplan zum Barfen zu erstellen, ist mit der BARF Pyramide eigentlich ganz einfach. Seitdem ich barfe, orientiere ich mich an der Barfpyramide. Auch in meinen Beratungen ist die Pyramide zum Barfen ein tolles Hilfsmittel um die Futterzusammenstellung zu veranschaulichen. Die Barfpyramide zeigt die einzelnen Komponenten sehr gut auf einen Blick. Alles was du auf der BARF Pyramide für Hunde siehst, gehört in den Napf des Hundes. Somit ist fast jeder ausgewachsene und gesunde Hund mit allen Nährstoffen gut versorgt.
Die Barf Pyramide für Hunde
Sehen wir uns die Barfpyramide einmal genauer an.
Zuerst einmal nehmen wir die Zusammensetzung aus tierischen und pflanzlichen Komponenten unter die Lupe. Das Barf Konzept 80/20 ist das Gängigste. Du kannst auch 90/10 machen, wenn dein Hund mit Pflanzenkost ein Problem hat.
Was bedeutet 80/20?
Du siehst die Pyramide in 2 Teile getrennt. Einmal die tierischen Komponenten mit 80% und einmal die pflanzlichen Komponenten mit 20%. Orientiert hat man sich bei diesem Konzept an der Natur. Sieht man sich die natürliche Zusammensetzung eines Beutetieres an, dann vesteht man das Prinzip. Die natürliche Zusammensetzung besteht zu fast 95% aus Fleisch und nur etwas 5% aus pflanzlichen Bestandteilem, welche sich im Magen des Beutetieres befinden.
Da Hunde bei der Hausfütterung, im Napf, kein Fell und unverdaubare Bestandteile angeboten bekommen, ist die Darmtätigkeit nicht so angeregt, dass man eine gute Ausscheidung bewirkt. Deshalb kannst du als Ballaststoff etwas mehr Gemüse und Obst anbieten. In freier Natur nimmt der Fleischfresser auch Gräser, ein paar Beeren oder vergorenes Obst auf. Deshalb ist die Barffütterung mit 80/20 eigentlich erfahrungsgemäß sehr gut.
80% Tierische Komponenten für das optimale Barf-Futter
Wie teilen sich jetzt die 80% tierische Zutaten auf? Schau dir die Barf Pyramide genau an. Den größten Teil nimmt das Muskelfleisch ein. Unter Muskelfleisch versteht man die Skelettmuskulatur mit Fett, Bindegewebe und sonstigen Bestandteilen. Muskelfleisch ist sehr hochwertiges, auch für Welpen und Senioren gut verträgliches Fleisch.
Welches Muskelfleisch kann man für das Barf-Futter verwenden?
Das beliebteste Fleisch ist natürlich das Rindfleisch. Es ist auch am besten verfügbar und mengenmäßig gut vorhanden. Geflügelfleisch gehört zu den weißen Fleischsorten und wird neben Rindermuskelfleisch sehr gerne gefüttert. Hunde mit Allergien können als Alternative mit Pferdefleisch gefüttert werden, wenn sie es vertragen. Auch Muskelfleisch vom Kaninchen und Lamm sind sehr gängig. Der Anteil des Muskelfleisches in deiner Barfration sollte ca. 50% der tierischen Bestandteile, also den größten Anteil ausmachen.
Warum Muskelfleisch im Barf-Futter?
Dein Hund benötigt hochwertiges Protein zum überleben. Dieses Eiweiß mit einer sehr hohen Bioverfügbarkeit ist durch das Muskelfleisch abgedeckt. Ca. 99% Rohproteinanteil ist in den meisten Fleischsorten.
Wie hoch sollte der Fettanteil sein? Würdest du deinem Hund nur proteinhaltige Zutaten bieten, müsste er daraus selbst Energie herstellen, was auf Dauer belastend für den ganzen Organismus ist. Deshalb achte bei der Futterzusammensetzung und bei der Auswahl der Zutaten immer darauf, dass das Muskelfleisch einen guten Fettanteil von 15-20% aufweist. Tierisches Fett ist ein wichtiger und guter Fett- und somit Energielieferant für deinen Hund.
Die 2. tierische Zutat in der Barf Pyramide ist der Pansen
Was ist ein Pansen? Der Pansen ist einer der Vormägen eines Wiederkäuers. Also ein Magen vom Rind, vom Hirsch, vom Schaf…Ca. 20 % sollte die Menge der tierischen Zutat Pansen im Barf Futter für deinen Hund betragen. Rinder oder Lammpansen ist ein etwas schwerer verdauliches Futtermittel, jedoch liefert es wertvolle Nährwerte für den Hund. Natrium, Kalium und Calcium und Magnesium. Der Pansen weißt auch ein gutes Ca/P Verhältnis auf. Durch den pflanzlichen Inhalt und den Bakterien, welche sich im Pansen befindet, bekommt der Hund noch viele weitere wertvolle Stoffe für ein gutes Immunsystem. Milchsäurebakterien für eine gute Darmflora dienen als Probiotika. Auch ist der Pansen ein wertvoller, natürlicher Ballaststofflieferant.
Laut Barf Pyramide 15% Innereien
Eigentlich zählt der Pansen auch zu den Innereien, jedoch wird er laut Barf Pyramide extra aufgelistet, da das Mengenverhältnis auch beim Beutetier etwas mehr ist als die restlichen lebenswichtigen Innereien.
Was sind Innereien?
Innereien sind Organe, die einen Organismus am Leben erhalten. Das Herz als Muskelorgan ist eine wertvolle Zutat für den Hund beim Barfen. Auch die Leber beinhaltet viele wichtige Nährstoffe und Zuckerstoffe für den Fleischfresser. Milz und Nieren können auch verfüttert werden, auch diese zählen zu den Innereien laut Barf Pyramide. Wer die vorhanden Ressourcen nutzen möchte und die Futtermenge von übergewichtigen, gefräßigen Hunden erhöhen möchte, ohne zusätzlich Energie zuzuführen, der verfüttert auch die Lunge. Rinderlunge ist ein guter Füllstoff ohne viel Energie ins Futter zu bringen.
Auch getrocknete Rinder- oder Ziegenlunge als Leckerli ist perfekt. Jedoch solltest du etwas aufpassen, dass der Proteingehalt der zusätzlichen Leckerlis nicht überschießt.
Jetzt aber nochmal zurück zu den Innereien. Die 15% Innereien teilt man auf auf in 40% Leber, 15% Nieren, 15% Herz, 15% Milz, 15% Lunge. Warum? Weil es in der Natur so ist. Die Leber ist das größte Organ unter den 5 Innereien. Die Lunge ist nur im aufgeblasenen Zustand groß, ansonsten ist es ein „Hautlappen“, der nicht viel größter ist von der Masse als Herz, Nieren und Milz. Einen perfekten Innereienmix nach dem BARF Konzept bekommst du bei LANDBARF.
Nutze um es besser zu verstehen, den Innereien Rechner von Barf Guide.
Als letzte Komponente der Barf Pyramide, bei den tierischen Zutaten sind die RFK
Schon wieder ein Fremdwort, welches nur Barfer verstehen ist RFK. Diese 3 Buchstaben RFK stehen für Rohfleischknochen oder rohe fleischige Knochen. Also Knochen vom Beutetier aber mit Fleischanteil. Warum? Weil z.B. zwischen den einzelnen Rippen der Beutetiere Fleisch hängt. Auch ein Hühnerhals besteht aus Knochen und Fleisch. Dieses Fleisch, welches sehr gering am oder zwischen den kleinen Knochen hängt nennt man beim Barfen RFK. Ein Knochen mit Fleischanteil ist für den Hund besser verdaulich. Da durch die Aufnahme und Verdauung von Fleisch ein aggressiv saurer Magensaft gebildet wird, der auch den Knochen leicht zersetzen kann.
Die Barf Pyramide gibt 15% vom tierischen Anteil als Rohfleischknochen vor.
Calcium ist wichtig für ein fleischfressendes Tier um den eigenen Knochenwachstumskreislauf aufrecht zu erhalten. Ebenso wird Calcium für viele weitere wichtige Funktionen benötigt. Das wertvolle Mineral ist nur im Knochen selbst oder im Horn des Beutetieres vermehrt vorhanden. Knochen werden natürlich auch für die Zahnpflege und das Kaubedürfnis benötigt. RFK machen auch den Kot fester. Wenn du auf Knochen beim Barfen verzichtest, weil dein Hund es am Stück nicht verdauen kann, dann greif als ersten Schritt auf weiche Knochen zurück. Hühnerhälse, Hühnerflügel oder Hühnerschenkel. Geht am Stück es auch nicht, weil der Hund noch nicht die passenden Verdauungssäfte bildet hat, dann nimm RFK in gewolfter Form. Wenn du keine Fleischknochen zu kaufen bekommst, dann ist Hirschhornmehl, Fleischknochenmehl, Calciumcitrat oder Eierschalenpulver ein guter Calciumlieferant. Für die Zahnpflege kannst du deinem Hund Hirschgeweihstücke anbieten.
Barf Futter zusammenstellen – die tierischen Komponenten der Barf Pyramide
Jetzt haben wir alle Komponenten der tierischen Zutaten besprochen. Somit bist du jetzt in der Lage, einen Futternapf zu füllen und die Barf Fütterung für deinen Hund zu gestalten. Hast du den Überblick verloren, dann nutze die praktischen Barf Rechner von Barf Guide. BARF Rezepte für Hunde und Barfpläne für dein Tier findest du ebenso auf meiner Barfguide Seite. Wenn du dir weiterhin Unsicher bist, dann kannst du auch meinen Service als Barfbegleiterin in Anspruch nehmen. BARF Kurse biete ich regelmäßig mehrmals jährlich an. Hier lernst du auch nochmal die Zusammensetzung und die Komponenten einer Barffütterungsmethode kennen.
Barf Pyramide – die pflanzliche Komponente
Neben den 80% tierischen gibt es jetzt noch die Rubrik der pflanzlichen Zutaten. Diese machen bei der Barf Fütterung von Hunden ca. 20% aus. Warum es nur 20% pflanzliche Anteile im Futter sind, das habe ich dir bereits erklärt. Nun können wir den nicht tierischen Anteil nochmals aufteilen. Die gängigste Variante ist die 75/25 Methode. 75% Gemüse und 25% Obst. Warum ist das so? Gehen wir wieder zurück zur Natur, dann hast du bei einem Beutetier ca. 75% Gräser im Magen und vielleicht 25% Beerenobst oder Äpfel. Deshalb halten wir bei der Barffütterungsmethode wieder an der Natur fest und füttern den pflanzlichen Anteil 75/25. Wenn dein Hund aber nur Karotten bekommt, dann ist das auch ok. Welches Gemüse dürfen Hunde essen? hier als PDF herunterladbar. Auch welche Obstsorten gängig und beliebt sind findest du hier.
Barf Fütterung mit pflanzlichen Komponenten
Gemüse und Obst dienen in erster Linie als Ballaststoff. Die Pflanzenfasern reinigen den Darm und sorgen für eine gute Darmperistaltik. Gemüse und Obst kannst du gekocht, roh und fein geraspelt oder grob gehackt (bei Salat) z.B. anbieten.
Die Spitze der Barf Pyramide?
Ganz oben an der Spitze der Barf Pyramide siehst du die Ergänzungen. Was sind Ergänzungen? Kräuter, Zusätze, Pulver und Öle sind damit gemeint. Meine persönliche Meinung zu Barfzusätzen bzw. Ergänzungen ist diese: verwende nur soviel wie nötig und so wenig als möglich. Denn in freier Natur gibt es auch keine Pulverchen und künstliche Zusätze.
Jedoch können Ergänzungen auch durchaus wichtig sein, auch wenn man die Fütterung genau nach der Barfpyramide gestaltet.
Als Ergänzung wäre z.B. nötig, ein Jodlieferant. Wir bieten dem Hund keine Schilddrüse vom Beutetier an, somit bekommt der Hund beim Barfen auch kein Jod. Deshalb ist hier eine Ergänzung mit z.B. Seealgenmehl von Nöten. Auch Füttern wir meist kein Blut, deshalb kann das Natrium fehlen. Wenn du ab und zu eine Prise Ursalz bzw. Steinsalz in die Barfkost dazugibst, dann ist dein Hund bestens mit Natrium bzw. Mineralstoffen versorgt.
Für mich zählen auch Eier zur Ergänzung. Ein freigebender Fleischfresser räubert auch Nester von Enten, Vögeln und Hühnern aus. Warum? Weil er genau weiß, dass die höchste Bioverfügbarkeit in so einem Ei steckt. Aus einem Ei entsteht ein Lebewesen. Alle wichtigen energieliefernden und nicht energieliefernden Nährstoffe sind darin enthalten. Es gibt nichts hochwertigeres als ein Ei. Auch das Calcium wird sehr gut mit der Eierschale abgedeckt. Ich empfehle immer pro 10 kg Körpergewicht deines Tieres – 1 Ei in der Woche. Also ein 20 kg Hund kann von 2 Eiern in der Woche gut profitieren.
Kräuter als Empfehlung in der Barf Pyramide
Zu den Ergänzungen an der Spitze der Barf Pyramide, zählen auch Kräuter. Du kennst sicherlich das Sprichwort „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen!“ Meine persönliche Meinung ist auch da, nur soviel wie nötig und so wenig wie möglich. Mische max. 5 Kräuter miteinander. Wähle diese aber auch bitte nach bestem Wissen und Gewissen aus. Sollte dein Hund naturheilkundlichen Unterstützung benötigen, z.B. bei der Bildung von Verdauungssäften, dann setze gezielt Bitterstoffe aus Kräutern ein. Aber auch nur kurmäßig ca. 6 Wochen und nicht länger. Danach wieder Pause einlegen.
War oder ist dein Hund mit Parasiten besiedelt, welche den Hundedarm geschädigt haben, dann kannst du, ergänzend zu tierärztlichen Maßnahmen, auch Kräuter einsetzen die parasitenwidrig wirken.
Ergänzungspulver als Zusatz in der Barffütterung
In der Regel benötigt dein Hund keinen extra Zusatz, wenn du die Nahrung deines 4-Beiners nach der Barf Pyramide zusammengesetzt hast. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen. Lass dich bei der Fütterung von Welpen und Senioren mit BARF, von einer Ernährungsberaterin beraten. Sie kann dir genau sagen, ob dein Tier mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist.
Bei Welpen ist es durchaus möglich, dass man noch etwas mehr Calcium benötigt wird, als die Nahrung nach der BARF Pyramide her gibt. Hirschhornmehl, Fleischknochenmehl oder Eierschalenpulver kann hier als Zusatz sehr gut dienen.
Barf Complete Präparate werden auf dem Tierfuttermarkt angeboten, um das Tierfutter zu ergänzen. Jedoch sollten auch diese nur gezielt eingesetzt werden. Eine pauschale Ergänzungen mit diesen Pulvern ist nicht zu empfehlen, da sie meist gar nicht nötig sind.
Wie sieht es mit Ölen aus?
Auch Öle zählen zu den Ergänzungen an der Spitze der BARF Pyramide. Öle liefern wertvolle Omega 3 Fettsäuren. Von Tierischen Ölen kann der Hundekörper sehr gut profitieren. Auch pflanzliche Öle dienen sehr gut als Vitaminlieferanten. Gerade Vitamin A und E werden mit Ölen abgedeckt.
Aber auch hier gilt, alles mit Bedacht einsetzen. Nicht einfach planlos zur Barfration dazugeben. Jeder Zusatz bzw. jede Nahrungsergänzung sollte wirklich Sinn machen, damit dein Tier einen Nutzen hat und nicht einen Schaden nimmt. Frage dazu eine Ernährungsberaterin und lass dir, abgestimmt auf dein Tier, einen Barfplan erstellen. Gerade bei Allergikern, Senioren und Welpen solltest du immer deinen Tierarzt oder eine Fachkraft für Tierernährung um Rat fragen.
BARF Futter mit der Barf Pyramide zusammenstellen
Willst du wissen, wieviel Futtermenge dein Tier benötigt dann nutze die Barf Guide Barf Rechner. Die Rechner zeigen dir neben der Futtermenge auch die einzelnen Gramm der Zutaten nach der Barf Pyramide an.
Wenn du dein Barf Futter mischen willst und du z.B. 5 kg Futter zubereiten möchtest, um dieses dann zu portionieren, dann steht dir unser Futtermengen Mix Rechner zur Verfügung.
Viel Spaß beim Barfen!
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