Du bist einer der vielen Kunden, die in meine Naturtier Praxis für ganzheitliche Ernährungsberatung kommen und Rat benötigen. Als fürsorgliche Tierbesitzer hast du dir Gedanken zum Thema Ernährung bei deinem Hund oder deiner Katze gemacht und würdest gerne mit dem Barfen beginnen. Jedoch rät dir dein Tierarzt davon ab. Warum ist das so?
Tierarzt und das Thema Barfen
Dein Tierarzt hat dir vom Barfen abgeraten. Das kann mehrere Gründe haben. Er wird dich sicherlich aufgeklärt haben, wenn das Barfen aus tierärztlicher Sicht, aufgrund einer Erkrankung nicht möglich ist. Welche Erkrankung das ist, das bekommst du vom Veterinär als Diagnose. Ein spezieller Diätplan, welcher strikt umgesetzt werden muss, ist dann zu befolgen. Lass dir jedoch immer erklären, was in dem verordneten Diätfutter enthalten ist und ob du dies nicht mit frischen Zutaten und weniger industrieller Verarbeitung und Zusätzen, selbst für dein Tier herstellen kannst.
Barfen macht krank!
Tierarztpraxen werden täglich von Kunden mit ihren 4-Beinern aufgesucht, weil die Tiere krank sind. Vermutlich wird der Tierarzt sich erkundigen, womit das Tier gefüttert wird. Jetzt ist es natürlich verständlich, dass dein Veterinär sich gegen eine Barffütterung ausspricht, wenn dein Tier, aufgrund dessen eine Krankheit erlitten hat.
Was sind denn die typischen Krankheiten beim Barfen von Hunden und Katzen? Meist leiden die Tiere unter starkem Knochenkot, weil die Rohfleischknochenration einen täglichen zu hohen Anteil in der Fütterung beträgt. Auch sind Wachstumsverzögerungen und Untergewicht die Folge einer Barffütterung, weil der Energiegehalt des Futters nicht stimmt. Auch Nährstoffmangel und Nährstoffüberversorgung können Krankheiten beim Tier auslösen. Diese sind mehrheitlich die Folgen von falscher Dosierung der Barfzusätze.
Verständlich oder, dass sich dein Tierarzt gegen das Barfen ausspricht! Da kann aber das Fütterungskonzept Barf wenig dafür, sondern vielmehr der unwissende Tierhalter. Denn hätte sich der Halter des Tieres im Vorab bei einer Barfberaterin erkundigt und sich gar einen Ernährungsplan erstellen lassen, dann würden solche Krankheiten nicht entstehen.
Tierärzte sehen überwiegend nur kranke Tiere!
Sichtlich begeistert sind die Veterinärmediziner von Hunden, die vorbildlich mit der Rohfütterung ernährt werden. Die Ohren sind sauber und entzündungsfrei. Das Fell ist schuppenfrei und hat einen wunderschönen Glanz. Der Körper- und Maulgeruch des Tieres ist gering. Saubere, gesunde Zähne, klare Augen, eine gute Bemuskelung und eine tolle Vitalität bringen das Tier zum Strahlen.
Doch leider ist es in der täglichen Praxis größtenteils anders. Tierärzte bekommen immer nur kranke Tiere zu Gesicht, also diese Tiere, die unter der falschen Barffütterung ihrer Menschen leiden oder bereits enorme Schäden davon getragen haben. Auch sind viele Tierhalter unbelehrbar. Die Umstellung auf das Barfen, komplexe Barfpläne und Nährstoffberechnungen sind zeitaufwändig und benötigen viel Betreuung. Die Zeit in den Praxen ist überwiegend nicht da, um einen uneinsichtigen Tierbesitzer das richtige Barfen zu lehren. Verständlich, dass der Tierarzt sagt, bitte füttern Sie Fertigfutter, damit ihr Tier bestens versorgt ist.
Eine unsachgemäße Fütterung mit Rohfleisch und frischen Zutaten kann eine große Gefahr für Mensch und Tier bedeuten.
Tierbesitzer füttern nur mageres Muskelfleisch und denken, sie Barfen! Das erschreckt sogar mich, als Barfexpertin. Tiere benötigen Innereien, um den Vitaminbedarf gedeckt zu bekommen, jedoch nur im moderaten Maße. Auch darf der Rohfleischknochenanteil nicht zu wenig und nicht zu viel sein. Calcium ist gerade in der Wachstumsphase, aber auch in allen Lebensphasen sehr wichtig für ein gutes Knochenwachstum. Auch tierische Fette dürfen nicht zu kurz kommen, damit das Futter ausreichend, für das Tier, verfügbare Energie liefert. Pflanzenfasern dienen der Darmperistaltik. Kräuter, Salate und Wurzeln fördern die Verdauungssäfte und dienen der Entgiftung des Körpers. Naturmoor bindet Giftstoffe und leitet diese aus. Auch füllt es den Körper mit natürlichen Mineralstoffen und Spurenelementen auf.
Auch die Qualität des Fleisches ist von hoher Bedeutung. Ein Schlachttier, welches in Brasilien gemästet wird, einen hohen Stresslevel des Transportes hinter sich hat und vielleicht noch nie Sonnenlicht gesehen hat, liefert schlechte Fleischqualität. Hormonell belastetes Fleisch und minderwertige Schlachtabfälle wie stark bindegewebeartige Tierbestandteile belasten den Verdauungstrakt und gefährden die Gesundheit des Tieres.
Auch darf der hygienische Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. Taut man die Tiefkühlfleischration falsch auf, können sich Bakterien bilden, die nicht nur für das Tier, sondern auch für den Menschen gefährlich werden können. Eine sorgsame Aufbewahrung und die Reinigung der Futterschüsseln, der Hände und der Küche sind unumgänglich.
Ein Tierarzt hat aber kaum Zeit, in seinem Praxisalltag auf all diese Dinge beim Barfen einzugehen. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit einer Barfberaterin nur von Vorteil, um den Menschen und dem Tier best möglichsten Service zu bieten. Denn grundsätzlich ist das Barfen eine wundervolle Sache, man muss nur wissen wie! Du kannst dich auf Barfblogs einlesen, Literatur kaufen, Barfberaterinnen um Hilfe bitten oder langjährige Tierbesitzer um Rat fragen. Auch mein großer Barf Ratgeber kann dir beim Barfstart helfen.
Ganzheitliche Tierärzte legen großen Wert auf die Ernährung der 4-Beiner
Es gibt Gott sei Dank mittlerweile viele Tierärzte, die die Ernährung des Tieres als Schlüssel gegen viele Krankheiten sehen. Eine artgerechte Kost mit hochwertigen Zutaten erhält unsere Tiere gesund. Diabetes, Nierenerkrankungen, Allergien, Unverträglichkeiten, Darmentzündungen, Parasitenbefall, Maulhöhlen und Zahnproblemen kann mit einer gut ausgewogenen frischen Ernährung vorgebeugt werden. Auch psychisch abnorme Verhaltensweisen werden gemindert. Das Tier wirkt allgemein ausgeglichener und zufriedener.
Das Barfen kann eine tolle Fütterungsmethode sein, dass dem Tier und den Halter Spaß macht. Frische Zutaten zu hochwertigen Mahlzeiten zuzubereiten, beinhaltet auch noch dazu ganz viel Liebe und viel positive Energie.
In modernen Tierarztpraxen wird deshalb in der heutigen Zeit auch eine Ernährungsberatung zum Thema Barfen angeboten. Die Zusammenarbeit mit Barfberater*innen und Tierernährungsberater*innen zum Wohle der Tiere wird auch immer mehr angestrebt.
Warum empfehlen Tierärzte eigentlich Industriefutter?
Große Pharmaindustrien stehen sehr oft auch im Zusammenhang mit der Futtermittelindustrie. Da Pharmas meist auch die Grundlage der Universitäten, der studierenden Tierärzte bilden, wird natürlich auch der Lehrplan dementsprechend ausgelegt. Hohe Provisionen für eine Futterempfehlung locken natürlich zum Verkauf. Unkompliziertes schnelles Geld mit Fertigfuttermittel, welche als Diätfutter dem verzweifelten Tierbesitzer angeboten werden bringen zusätzliche Einnahmen.
Ich verstehe natürlich den einfachen Weg, auf Fertigfutter zurückzugreifen, aber nur, wenn es auch zum Wohle des Tieres ist. Zumindest sollte das Industriefutter eine offene Deklaration besitzen, damit man die Zusammensetzung herauslesen kann. Hochwertige Zutaten, welche auch artgerecht sind, sollten an erster Stelle stehen. Auch empfehle ich meinen Kunden immer, dass Fertigfutter als Alternative zum Barfen gesehen wird, und nicht umgekehrt.
Wenn ich mal kein Fleisch aufgetaut habe, oder es schnell gehen muss. Ich auf Reisen bin oder ein Dogsitter nicht mit dem Barfen vertraut ist, dann spricht nichts dagegen, sich einer guten Fleischdose zu bedienen. Aber Trockenfutter als Alleinmahlzeit an 364 Tagen im Jahr, begeistert mich nicht und dein Tier bestimmt auch nicht!
Wie hat sich denn ein Tier ernährt, wo es die Industrie mit ihren ultrahocherhitzten minderwertigen Zutaten und den Vitamin-Mineralstoffcocktail noch nicht gegeben hat? Wir sprechen auch immer von den Tieren, bei uns Menschen ist dies nicht anders. Ich kann mich von Cornflakes ernähren, von Fertigdosen oder mit frischen Zutaten. Was bekommt mir eher? Was hält mich auf Dauer gesund? Wie fühle ich mich? Tierbesitzer, die sich mit viel Fast Food ernähren, sind auch meist träge, blass und übergewichtig. Auch in einer schlechten psychischen Verfassung. Leicht reizbar, gar aggressiv und launisch. Dies strahlt der Mensch auch aus und überträgt dies noch dazu auf sein Tier. Deshalb passt für mich das Sprichwort ganz gut zum Thema: “Du bist, was du isst!”
Mein Wunsch wäre es, immer zum Wohle des Tieres zu entscheiden.
Denn auch Tiere haben es verdient, gut und frisch ernährt zu werden. Leider ist es in der heutigen schnelllebigen Zeit fast unmöglich, nicht auf Fertigfutter zurückzugreifen. Aber wenn man nur 20 % durch frische Kost ersetzen kann, hat man dem Tier schon ein kleines Stück mehr Wohlbefinden geboten. Denn unserer Haustiere sind von uns abhängig, sie müssen das fressen, was wir ihnen in den Napf geben, sonst könnten sie nicht überleben! Denk einfach einmal darüber nach, sprich mit deinem Tierarzt darüber und finde für dich und dein Tier den richtigen Weg.
Dein Tier wird es dir danken!
Alles Liebe Eure Bettina Maria, zertifizierte Tierernährungsberaterin und Barf Expertin in Kärnten