Durchfall bei Hunden – Ursachen, Behandlung und Praxistipps zu Hausmitteln

Durchfall bei Hunden ist ein häufiges Gesundheitsproblem, das sorgfältig angegangen werden muss. Durchfall bei Hunden ist mehr als nur eine vorübergehende Unannehmlichkeit; es ist ein Zustand, der Aufmerksamkeit und Verständnis erfordert. Dieser Leitfaden bietet einen tiefen Einblick in die Ursachen von Durchfall, effektive Hausmittel inklusive detaillierter Rezepte und wann ein Tierarztbesuch notwendig wird.

Definition von Durchfall

• Was ist Durchfall?

Der Begriff „Durchfall“ beschreibt nicht einfach gelegentlich auftretenden weichen, breiigen Kot. Es geht um eine deutliche Veränderung im Stuhlgang des Hundes, charakterisiert durch weichen bis hin zu flüssigen oder wässrigen Kot. Dieser wird häufiger und manchmal auch unkontrolliert abgesetzt. Entscheidend ist dabei die Unterscheidung zwischen akutem Durchfall, der nur wenige Tage anhält, und chronischem Durchfall, der sich über Wochen oder sogar Monate erstrecken kann. Für das Tier ist dies oft eine unangenehme und belastende Erfahrung.

• • Durchfall (Diarrhoe) ist der Zustand, bei dem der Hund häufigen und/oder flüssigen Stuhlgang hat.
  • Unterscheidung zwischen akutem (kurzfristigem) und chronischem (langfristigem) Durchfall.

Ursachen von Durchfall

• Ernährungsbedingte Ursachen:
  • Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel.
  • Plötzliche Futterumstellung.
  • Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln oder Abfall.
  • Schlechte Qualität des Futters
  • Nicht artgerechtes Futter
• Infektionen:
  • Bakterielle, virale oder parasitäre Infektionen.
• Krankheiten:
  • Erkrankungen wie Pankreatitis, Leber- oder Nierenerkrankungen.
  • Entzündliche Darmerkrankungen.
• Stress und Angstzustände.
• Fremdkörper im Verdauungstrakt
• Medikamente:
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamente.

Behandlung von Durchfall

Fasten:

• • Bei leichten Beschwerden hilft ein Fasten von 24 bis 48 Stunden. In dieser Zeit nur Wasser trinken lassen.
  • In dieser Ruhephase kann sich der Verdauungstrakt erholen.

• • Praxistipp: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund während des Fastens Zugang zu frischem Wasser hat.

Das Fasten bei einem Hund mit Durchfall kann mehrere positive Effekte haben. Es handelt sich um eine bewährte Methode, um den Verdauungstrakt des Tieres zu entlasten und zu beruhigen. Hier sind einige der Hauptgründe, warum Fasten bei Durchfall hilfreich sein kann:

1. Ruhe für den Verdauungstrakt: Durch den Verzicht auf Nahrung erhält der Verdauungstrakt die Möglichkeit, sich von Irritationen und Entzündungen zu erholen. Dies reduziert die Belastung des Magen-Darm-Systems.
2. Reduktion von Reizstoffen: Durchfall kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, einschließlich unverträglicher Nahrung. Durch das Fasten werden potenzielle Reizstoffe aus der Nahrung eliminiert, was dem Darm die Chance gibt, sich zu stabilisieren.
3. Heilungsprozess: Das Fasten kann den natürlichen Heilungsprozess des Körpers unterstützen. Ohne die Notwendigkeit, Nahrung zu verdauen, kann der Körper seine Energie auf die Heilung und Wiederherstellung des Verdauungstrakts konzentrieren.
4. Klärung der Ursachen: Fasten kann auch dabei helfen, die Ursache des Durchfalls zu identifizieren. Wenn der Durchfall nach dem Fasten und der anschließenden Einführung einer Schonkost nachlässt, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die übliche Nahrung des Hundes eine Ursache sein könnte.
5. Verhinderung weiterer Reizungen: Bei Durchfall ist der Darm oft entzündet und gereizt. Die Einführung von Nahrung kann diese Reizung verstärken. Das Fasten gibt dem Darm eine Pause und hilft, weitere Reizungen zu verhindern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Fasten nur für eine kurze Dauer empfohlen wird – normalerweise 24 bis 48 Stunden, abhängig von der Größe und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes. Während des Fastens sollte dem Hund weiterhin Zugang zu frischem Wasser gewährt werden, um eine Dehydrierung zu verhindern. Bei anhaltendem Durchfall, insbesondere wenn er von anderen Symptomen wie Lethargie, Erbrechen oder Blut im Stuhl begleitet wird, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Fasten ist nicht für alle Hunde geeignet, insbesondere für Welpen, ältere Hunde und Hunde mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen. In solchen Fällen sollte immer zuerst der Rat eines Tierarztes eingeholt werden. Nach dem Fasten kann man langsam mit Schonkost beginnen.

Schonkost mit Hühnchen und Karotten

Warum Hühnchen und Karotten?

• Hühnchen: Es ist mager, leicht verdaulich und eine ausgezeichnete Proteinquelle. Proteine sind essentiell für die Heilung und Erholung des Körpers.
• Karotten: Sie sind reich an Nährstoffen und Ballaststoffen, die helfen können, den Stuhl zu festigen. Außerdem sind sie schonend für den empfindlichen Magen und unterstützen eine gesunde Verdauung.

Zubereitung:

• Hühnchen kochen: Kochen Sie das Hühnchen ohne Knochen und Haut, bis es vollständig durch ist. Vermeiden Sie die Verwendung von Öl, Gewürzen oder Zwiebeln, da diese für Hunde schädlich sein können.
• Karotten kochen: Kochen Sie die Karotten, bis sie weich sind. Dies erleichtert die Verdauung und die Aufnahme der Nährstoffe.

Warum Reis manchmal nicht empfohlen wird:

• Resistente Stärke: Gekochter und dann abgekühlter Reis enthält resistente Stärke, die schwer verdaulich sein kann. Dies kann den Verdauungstrakt von Hunden, die bereits empfindlich sind, zusätzlich belasten.
• Kaliumgehalt: Reis enthält Kalium, das Harnsäure und überschüssiges Wasser aus dem Körper ausschwemmen kann. Bei Durchfall verliert der Hund bereits Flüssigkeit und Elektrolyte, daher ist es nicht ideal, diesen Prozess zu beschleunigen.
• Individuelle Verträglichkeit: Einige Hunde vertragen Reis nicht gut, besonders wenn sie empfindlich oder allergisch gegen bestimmte Getreidesorten sind.

Zusammenfassung

• Schonkost mit Hühnchen und Karotten ist eine sanfte, nährstoffreiche Option für Hunde mit Magen-Darm-Problemen.
• Reis wird manchmal wegen seiner schwer verdaulichen Stärke und seines Kaliumgehalts vermieden, insbesondere wenn der Hund Durchfall hat.
• Wie bei jeder Ernährungsumstellung, beobachten Sie die Reaktion Ihres Hundes und konsultieren Sie bei Bedenken einen Tierarzt.

Diese Schonkost sollte als Übergangsfutter betrachtet werden, bis sich der Verdauungstrakt des Hundes normalisiert hat. Nach der Besserung sollten Sie schrittweise zur regulären Nahrung Ihres Hundes zurückkehren.

Moro´sche Karottensuppe altbewährtes Mittel gegen Durchfall

Zutaten:

• 500 Gramm Karotten
• 1 Liter Wasser
• Etwas Salz (optional)

Zubereitung:

1. Karotten vorbereiten: Schälen Sie die Karotten und schneiden Sie sie in kleine Stücke.
2. Kochen: Geben Sie die Karottenstücke in einen Topf und fügen Sie 1 Liter Wasser hinzu. Bringen Sie das Wasser zum Kochen.
3. Langzeitiges Kochen: Lassen Sie die Karotten für etwa eine Stunde bei niedriger bis mittlerer Hitze köcheln. Ziel ist es, die Karotten so lange zu kochen, bis sie sehr weich sind.
4. Karotten pürieren: Nehmen Sie die Karotten aus dem Wasser und pürieren Sie sie zu einem feinen Brei.
5. Suppe anreichern: Geben Sie den Karottenbrei wieder zurück in das Kochwasser. Rühren Sie die Mischung um, bis eine homogene Suppe entsteht.
6. Würzen: Falls gewünscht, können Sie eine Prise Salz hinzufügen, aber seien Sie hier sehr sparsam, da Hunde nicht viel Salz benötigen und es für manche gesundheitlichen Bedingungen schädlich sein kann.
7. Abkühlen: Lassen Sie die Suppe auf eine angenehme Fütterungstemperatur abkühlen.

Fütterungshinweise:

• Geben Sie Ihrem Hund die Suppe in kleinen Portionen über den Tag verteilt. Die Menge hängt von der Größe und dem Zustand Ihres Hundes ab.
• Beginnen Sie mit kleineren Mengen, um zu sehen, wie Ihr Hund darauf reagiert.
• Diese Suppe kann als Ergänzung zur Schonkost dienen oder als alleiniges Futter verwendet werden, wenn der Hund schweren Durchfall hat.

Hinweis: Diese Suppe ist ein Hausmittel und sollte nicht als Ersatz für eine tierärztliche Behandlung verwendet werden. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen konsultieren Sie bitte einen Tierarzt.

Aktivkohle:

• • Anwendung: Besprechen Sie die Dosierung mit Ihrem Tierarzt. Generell gilt als Faustregel 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
  • Praxistipp: Besonders effektiv bei Durchfall, der durch Toxine verursacht wird.

Pektin:

• • Rezept: Verwenden Sie geriebene oder pürierte Äpfel mit Schale. Lassen Sie den geriebenen Apfel etwa 10 Minuten stehen, bis er braun wird, bevor Sie ihn verfüttern.
  • Anwendung: Fügen Sie den Apfel dem Futter bei oder geben Sie ihn separat.
  • Praxistipp: Pektin hilft, überschüssiges Wasser im Darm zu binden.

Flohsamenschalen:

• • Rezept: Lassen Sie 1 Teelöffel Flohsamenschalen in 200 ml Wasser mehrere Stunden quellen.
  • Anwendung: Geben Sie die gequollenen Flohsamenschalen zum Futter.
  • Praxistipp: Beginnen Sie mit einer kleinen Menge, um zu sehen, wie Ihr Hund darauf reagiert.

Ich persönlich verwende eine speziell eingekochte Karotten-Apfelsuppe, die ich für Notzeiten immer in der Dose vorrätig habe, dazu eine mikronisierte Kräutermischung, und eine ätherische Ölemischung für eine Bäuchleinmassage, die meine Hunde unterstützt, wieder in Balance zu kommen.

Wann zum Tierarzt?

• Wann ist ein Tierarztbesuch unumgänglich? Obwohl viele Fälle von Durchfall bei Hunden harmlos sind und mit einfachen Hausmitteln behandelt werden können, gibt es bestimmte Warnzeichen, die einen sofortigen Tierarztbesuch erfordern:
  • Anhaltender Durchfall, der länger als 24 bis 48 Stunden dauert.
  • Begleitende Symptome wie Appetitlosigkeit, Fieber oder Apathie.
  • Sichtbares Blut im Stuhl oder eine auffällige Verfärbung.
  • Anzeichen von Schmerzen oder starkem Unbehagen.
  • Wenn Sie das Gefühl haben, sie benötigen ärztliche Hilfe

Stress vermeiden

Wie Stress Durchfall verursachen kann:

1. Stressreaktion des Körpers: Wenn Hunde Stress erfahren, reagiert ihr Körper, ähnlich wie beim Menschen, mit einer “Kampf-oder-Flucht”-Reaktion. Dies führt zur Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, die verschiedene Körperfunktionen beeinflussen können, einschließlich der Verdauung.
2. Veränderungen in der Darmfunktion: Stresshormone können die normale Funktion des Magen-Darm-Trakts beeinträchtigen. Sie können beispielsweise die Beweglichkeit des Darms beschleunigen, was zu einer schnelleren Darmpassage und damit zu weniger eingedicktem Stuhl führt, was Durchfall zur Folge haben kann.
3. Auswirkungen auf die Darmflora: Langfristiger Stress kann das Gleichgewicht der Darmflora stören. Eine gesunde Darmflora ist wesentlich für die Verdauung und die Aufrechterhaltung eines normalen Stuhlgangs.

Mögliche Stressquellen für Hunde:

• Veränderungen in der Umgebung: Umzug, neue Haustiere, Verlust eines Familienmitglieds oder eines anderen Haustieres.
• Trennungsangst: Stress durch Trennung von den Besitzern.
• Lärmphobien: Angst vor lauten Geräuschen wie Gewittern oder Feuerwerk.
• Mangelnde Routine: Unregelmäßige Fütterungszeiten oder Spaziergänge können Stress verursachen.
• Überstimulation: Zu viel Aktivität oder Lärm ohne Ruhepausen.

Umgang mit stressinduziertem Durchfall:

• Stressquellen identifizieren: Beobachten Sie, wann der Durchfall auftritt, um potenzielle Stressauslöser zu identifizieren.
• Ruhe und Sicherheit bieten: Schaffen Sie eine ruhige, sichere Umgebung für Ihren Hund.
• Regelmäßigkeit: Halten Sie sich an regelmäßige Fütterungszeiten und Routinen.
• Entspannungstechniken: Beruhigende Musik, Aromatherapie und sanfte Bäuchleinmassagen können helfen.
• Training: Training zur Bewältigung von Ängsten oder Verhaltensproblemen kann effektiv sein.
• Veterinärmedizinische Unterstützung: In schweren Fällen kann Ihr Tierarzt Medikamente oder Verhaltenstherapien empfehlen.

Zusammenfassung

Stress kann ein signifikanter Faktor bei der Entstehung von Durchfall bei Hunden sein. Ein Verständnis der Stressquellen und geeignete Managementstrategien sind entscheidend, um die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes zu fördern. Immer wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Gesundheit Ihres Hundes haben, insbesondere wenn der Durchfall anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird, sollten Sie einen Tierarzt konsultieren.

Durchfall bei Hunden erfordert eine umsichtige Pflege und gegebenenfalls die Anwendung geeigneter Hausmittel. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen ist jedoch ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Mit der richtigen Pflege und Vorsicht können Sie die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes effektiv unterstützen.