Dürfen Hunde Gurken essen? Hast du dich diese Frage schon einmal gestellt? Täglich erlebe ich in meiner Praxis, dass viele Hundebesitzer verunsichert sind, ob der Hund Gemüse wie z.B. Gurken essen darf.

Gemüse und Gurken – dürfen Hunde es essen?

Warum denn nicht! Warum lassen wir uns von der Industrie so verunsichern? Ich glaube manchmal, wir Menschen haben den natürlichen Instinkt für das, was uns gut tut, verloren. Wir lassen uns durch die Medien, den Futterriesen, der Werbung und all den Besserwissern eine Welt vor Augen führen, wo wir denken, nur das ist das richtig Normale.

Was hätten unsere Vorfahren getan, als es noch keine Fertigfuttermittel gab? Wäre ein Tier in der Natur dagestanden und hätte gewartet, bis ihm einer eine Dose öffnet oder ein paar industriell verarbeitete Bröckchen in den Napf legt?

Es tut mir sehr leid, dass ich immer ein wenig ironische Texte schreibe, aber nur so kann ich so manchen die Augen öffnen. Warum um Gottes Willen, darf mein Hund keine Gurken fressen? Warum darf mein Hund kein Gemüse fressen? Überlegt doch einfach einmal mit ganz normalen Menschenverstand.

Wann kann Gemüse für Hunde zum Gift werden?

Logisch sollte es eigentlich sein, dass kein Hund in der Natur ins Zwiebel- und Knoblauchfeld geht und davon 10 Knollen dort frisst. Leider sind unsere Haustiere unserem Tun ausgeliefert. Sie müssen das fressen, was wir ihnen in den Napf legen. Viele Hunde können nicht einmal mehr insitinktiv entscheiden, ob sie das womöglich für ihn Unverträgliche fressen wollen oder nicht. Denn in den meisten Fällen wird so manche Zutat einfach unkenntlich gemacht. Ins Futter gemischt oder industriell in einen Nahrungsbrei verarbeitet und mit Geschmacksverstärkern überdeckt.

Für mich, als normal denkender Hundehalter ist es klar, dass ich meinem Hund keine rohe Aubergine gebe, weil auch ich diese nicht essen würde. Ich würde auch keine 10 Ziebeln essen, die mir vielleicht nicht bekommen. Oder eine Chilli, die würde mein Hund nicht fressen! Wie ein altes Sprichwort sagt: “Die Dosis macht das Gift!”

Gemüse für Hunde als wertvoller Ballaststoff

Viele Hundebesitzer schauen mich mit verwunderten Blick an und sagen: “Das hab ich nicht gewusst, dass mein Hund auch Gemüse wie z.B. Gurke essen darf”. Ja bitte, warum denn nicht! Beim Gemüse handelt es sich um natürliche Zutaten, die wir Menschen essen, warum soll es dann ungesund sein. Warum darf ein Hund nur “Hundefutter” fressen! Unsere Haushunde wären evolutionsbedingt nicht einmal auf der Welt, wenn die Vorfahren nur überlebt hätten mit speziellen Hundefuttersorten 😉

Ein Hund benötigt, wenn man ihn artgerecht ernährt, ein paar wichtige Zutaten. Leider kann und darf unser Haushund seine Nahrung nicht mehr selbst jagen und erlegen. Er ist auf uns Menschen angewiesen, was wir ihn in den Napf geben und anbieten. Mir ist die Hundeernährung sehr wichtig. Deshalb verzichte ich auf industriell hergestelltes Futter. Ich vergleiche es immer mit Fastfood. Nur wenn es wirklich einmal schnell gehen muss, greife ich auf Dosenfutter zurück.

Ich koche für meine Familie mit frischen Zutaten und verzichte auf Dosen und Fertiggerichte und so ernähre ich auch meinen Hund. Fleisch, Innereien und Knochen mit einem ballaststoffreichen Gemüseanteil.

Gurken als gesunde Zutat in der Hundeernährung

Wenn ich die Mahlzeit für meinen Hund zubereite, dann achte ich darauf, dass ich mit frischen Zutaten annähernd ein Beutetier nachbaue. Das heißt, ich orientiere mich am BARF Fütterungskonzept. Wie barfen funktioniert habe ich ja bereits schon in meinen vorhergehenden Beiträgen beschrieben. Du kannst dir auch zum Start meine Barf Guide Ratgeber kostenlos herunterladen.

Jetzt aber nochmal zum Beutetier. Der Hauptbestandteil der Kost für meine Hund ist Fleisch. Gut durchwachsenes Fleisch mit einem Fettanteil von ca. 15% und mehr. Auch alle wertvollen Innereien füttere ich meinem Hund. Leber, Niere, Milz, Herz, Lunge und der Pansen, ist für den 4-Beiner gut verträglich. Jedoch sollte der Anteil geringer sein, als das Muskelfleisch. Gerade die Leber beinhaltet sehr viel Zucker, deshalb haben die meisten Hunde bei einer größeren Menge, Durchfall.

Dann braucht der Hund, weil er es auch in der Natur tun würde, Knochen. Der Knochenanteil in der Nahrung des Hundes ist am besten verträglich, wenn der Knochen mit Fleisch umgeben ist. Denn die Verdauung von Fleisch setzt saure Verdauungssäfte frei, die die Verwertung der Knochen möglich machen.

Da im Magen des Beutetieres, naturgemäß, pflanzliche Reste vorhanden wären, füttern wir Gemüse oder Pflanzliches. Eine Gurke zum Beispiel liefert Nährstoffe, Ballaststoffe und Wasser.

Die Gurke in der Hundeernährung sinnvoll nutzen

Dürfen Hunde Gurken essen? Wir wissen jetzt JA, sie dürfen! Am liebsten reibe ich die Gurke auf oder ich biete meinem Hund eine ganze Gurkenscheibe an. Sie liefert dem 4-Beiner wertvolle Ballaststoffe, die für eine gesunde Darmtätigkeit verantwortlich sind. Auch enthält die Salatgurke viele wertvolle Inhaltsstoffe. Vitamine wie Vit B, C und K und wertvolle Mineralstoffe wie Kalium und Eisen.

Vitamin SmoothieWasserlieferant in heißen Sommermonaten

Gerade ältere Hunde, die nicht mehr soviel Feuchtigkeit aufnehmen, können wir die Gurke als Snack oder als Smoothie anbieten. Komischerweise ist die Gurke als Gemüse für Hunde sehr beliebt. Die Salatgurke liefert dem Hund viel Wasser, was gesundheitsfördernd ist. In der Natur nehmen Tiere sehr wenig Wasser auf. Meist nur aus Pfützen oder kleinen Gewässern. Warum ist das so? Na ja, überdenken wir es wieder mit logischem Menschenverstand. Ein Tier nimmt in der Natur mit dem Beutetier genügend Flüssigkeit auf. Blut und Gewebsflüssigkeiten, aber auch die Feuchtigkeit auf Gräsern und Pflanzen oder der Fruchtsaft von Beeren dienen als Wasserversorgung.

Bei gebarften Hunden kann man es auch sehr gut beobachten. Für mich ist eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme aus dem Wassernapf eher immer ein Alarmzeichen. Nicht nur, dass ein mit Trockenfutter ernährter Hund viel trinken muss (hoffentlich tut er es auch), kann die vermehrte Wasseraufnahme auch schon ein Hinweis auf eine ernsthafte Krankheit sein. Ein Tierarztbesuch sollte zur Abklärung stattfinden.

Wenn die Ernährung des Hundes mit frischem Fleisch, Innerein und feuchtigkeitsreichen Gemüsesorten stattfindet, dann braucht man sich über die ausreichende Wasseraufnahme des Hundes keine Sorgen machen.

Gurken und frische Zutaten sind gesundheitsfördernd

Ich gehe immer davon aus, dass, wenn ich mich als Hundehalter mit der Ernährung bzw. richtigen Ernährung meines Hundes beschäftige, dann habe ich mich gut belesen. Barfen ist nicht nur Fleisch füttern. BARF ist ein Fütterungskonzept, das aus Überzeugung gelebt wird. Es gibt fast keinen barfenden Hundehalter, der sich nicht im vorab mit dem Thema beschäftigt hat.

Wenn ich die artgerechte biologische Fütterung meines Hundes mit frischen Zutaten abwechslungsreich gestalte, dann ist es für den Hund durchaus gesundheitsfördernd. Gemüse (Gurken, Kartotten) dienen für eine gesunde Darmtätigkeit. Fett für eine gute Energieversorgung und Proteine sind für wichtige Körperfunktionen lebensnotwendig. Auch kann ich Käuter als Kur anbieten, welche Parasiten zu Leibe rücken sollen.

Hundeernährung BARFMein Fazit zum Thema Gurken für Hunde

Egal ob Gurke, Karotte, Apfel und Co. sie sollten als kleiner pflanzlicher Teil, in der Barf Fütterung, im Napf des Hundes landen. Jedoch ist Gemüse kein Muss für die fleischliebenden Raubtiere. Wenn du Ballaststoffe durch andere Komponenten anbietest, sei es in Form von Fell, Samen oder Nüssen usw. dann ist das auch o.k. Also, es muss nicht immer Gurke sein!