Die Futterumstellung auf Barfen kann für deinen Hund eine große Herausforderung darstellen. Wenn du von Trockenfutter auf rohe Komponenten umsteigst, solltest du bedenken, dass die Verdauung deines Hundes bisher auf die vermehrten Kohlenhydrate und die trockenen Bestandteile im Trockenfutter ausgerichtet war. Außerdem könnte die Produktion von Magensäure für die Fleischverdauung möglicherweise noch nicht ausreichend sein.
Langsam umstellen – der Schlüssel zum Erfolg
Je länger dein Hund Trockenfutter gefressen hat, desto behutsamer sollte die Umstellung erfolgen. Im Vergleich dazu könnte die Umstellung von gekochtem Futter oder Dosenfleisch auf rohe Nahrung einfacher sein, da sich die Verdauungsprozesse schneller anpassen können.
Ebenso ist die Einführung von Rohfleischknochen in der Barf-Ernährung für deinen Hund eine Herausforderung, besonders wenn er nicht daran gewöhnt ist, “echte Knochen” zu fressen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine gelungene Futterumstellung auf Barfen
Um die Futterumstellung auf Barfen erfolgreich zu gestalten, ist eine schrittweise Vorgehensweise entscheidend. Hier sind die vier Hauptstufen:
Stufe 1: Beginne mit faschiertem Muskelfleisch und Karottenmus. Es ist sinnvoll, deinen Hund gelegentlich für einige Stunden fasten zu lassen, bevor du die Umstellung behutsam beginnst. Wenn dein Hund das Futter nicht akzeptiert, kannst du das Fleisch leicht anbraten oder mit heißem Wasser übergießen, da der Geruch für Hunde unwiderstehlich ist.
Stufe 2: Führe Pansen grün in die Ernährung ein, sofern die vorherige Stufe erfolgreich war.
Stufe 3: Füge Innereien hinzu. Achte darauf, nicht zu viele Innereien zu füttern, da Hunde oft davon Durchfall bekommen. Die Innereien sollten ebenfalls faschiert sein, um sie leicht unter das andere Fleisch zu mischen.
Stufe 4: Integriere weiche Knochen mit 50% Fleischanteil, wie Hühnerhälse oder Hühnerflügel. Beaufsichtige deinen Hund während der Knochenfütterung, um Verletzungen zu vermeiden. Beginne mit kleinen Mengen und ersetze sie durch Knochenmehl, wenn dein Hund Anzeichen von Knochenkot (weißer Kot) zeigt.
Die Feinabstimmung – Ergänzungen hinzufügen
Nach erfolgreichem Abschluss der Hauptstufen kannst du Kräuter, Algen, Obst, Öle, Eier und Milchprodukte behutsam hinzufügen. Tue dies einzeln und mit Bedacht, ohne zu viele Zutaten zu kombinieren.
Die Umstellung auf Barfen kann dazu führen, dass dein Hund weniger Wasser benötigt, da die frischen Zutaten bereits einen hohen Wassergehalt aufweisen. Sollten jedoch unerwünschte Symptome wie Schuppen, Juckreiz, rote Stellen oder Haarausfall auftreten, könnte eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zutaten die Ursache sein. In diesem Fall ist eine Ausschlussdiät empfehlenswert, und bei anhaltenden Problemen solltest du einen Tierarzt aufsuchen, um den Futterplan deines Hundes zu überprüfen.
Die Futterumstellung auf Barfen erfordert Geduld und eine individuelle Anpassung, um eine gesunde Ernährung und optimale Gesundheit deines Hundes sicherzustellen.
Ein Beratungsgespräch zur Umstellung und einen praxisnahen Empfehlungsplan für die Futterumstellung auf Barfen erhältst du hier…Link