Heute möchte ich dir alle BARF Fragen beantworten, die du immer schon gerne wissen wolltest. Die 10 häufigsten Fragen habe ich kurz und informativ erklärt. Solltest du noch weitere Fragen haben, dann stehe ich dir jederzeit gerne persönlich per E-Mail oder Telefonisch zur Verfügung.
BARF ist die Abkürzung für die Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung. BARF ist ein Fütterungskonzept für fleischfressende Haustiere. Industriell hergestelltes Trocken- und Dosenfutter mit künstlichen Zusätzen wird dabei nicht gefüttert. Die Katzen und Hunde werden bei BARF mit frischen, rohen Zutaten ernährt. Das BARF Fütterungskonzept orientiert sich am Beutetier. Das bedeutet, dass wir nicht z.B. einen ganzen Hasen in den Napf des Hundes legen, sondern ihn nachbauen. Wir geben dazu das Fleisch vom Kaninchen, die Innereien und die fleischige Knochen und etwas Gemüse in den Napf. Alle Zutaten kannst du bereits faschiert und portioniert, tiefgeforen kaufen. Du kannst aber auch alle Zutaten frisch kaufen und sie individuell selbst zubereiten. Alle Zutaten sollten roh und naturbelassen verfüttert werden.
Du kannst alle fleischfressenden Tiere artgerecht, mit rohem Fleisch füttern. Wir konzentieren uns bei der BARF Fütterung auf Hunde und Katzen. Jedoch ist bei diesen beiden Rassen, ein kleiner Unterschied in der Zusammenstellung zu machen. Hunde benötigen Muskelfleisch, Pansen, Innereien, Rohfleischknoch in einem Gesamtanteil von 80% und einen pflanzlichen Anteil von ca. 20%. Diese 80/20 Formel beruht auf Erfahrungen. Katzen hingegen solltest du 95% tierische Zutaten füttern und nur 5% pflanzliche. Denke dabei an das Beutetier Maus. Bei einer Maus ist nur ein sehr geringer Anteil pfanzlicher Kost im Magen des Beutetieres vorhanden. Der Rest besteht aus rein tierischen Komponenten. Du kannst zu diesem Thema jederzeit den Barf Guide Ratgeber für Hunde und auch den für Katzen kostenlos herunterladen.
Ich gebe dir einen kleinen Tipp: BARF ist nicht nur rohes Fleisch füttern! Denn denke dabei wieder an das Beutetier, welches dein Hund oder deine Katze in freier Natur fängt um mit allen Nährstoffen gut versorgt zu sein. Eine Maus besteht nicht nur aus Fleisch! Eine Maus besteht aus Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Mageninhalt, Blut, Knochen, Fell, Gewebsflüssigkeit usw. Deshalb solltest du auch beim Barfen alle Komponenten weitgehendst in den Napf deines Haustieres bringen. Am einfachsten ist das mit Hilfe eines Barf Rechners. Dieser berechnet dir die exakte Menge der einzelnen Zutaten. Auch eine Barfberaterin hilft dir jederzeit gerne bei der Zusammenstellung deiner Futterration.
Alle Barf Zutaten bekommst du in einem gut sortiertem Barfshop. Du kannst online, aber auch vor Ort einkaufen. Im Internetshop ist deine Bestellung oft mit hohen Versandkosten verbunden, da ein Versand von Frostfutter bzw. Tiefkühlware für Händler umständlich und kostenintensiv ist. Besser du suchst dir einen Barfshop vor Ort, dort bist du auch noch sehr gut beraten. Ernährungsberater oder Barfexperten gehören in jedem guten Barf Shop in das Verkaufsteam. Du kannst dir noch dazu einen individuellen Barfplan erstellen lassen. Frischfleisch, wie Muskelfleisch, Innereien, Rohfleischknochen RFK, Pansen und auch fertige Menüs findest du in jedem guten Shop für Barfer.
BARF Zusätze sind Ergänzungen wie Pulver, Öle, Kapseln usw. Diese BARF Zusätze benötigt man, um das Tier bestmöglichst mit allen Nährstoffen zu versorgen. Seealgen für die Jodversorgung und Dorschlebertran für Omega 3 sind die gängigsten. Auch Ersatzmittel sind Zusätze. Denn wenn du z.B. keinen Knochen roh füttern möchtest, dann nimmst du stattdessen Knochenmehl in Pulverform. Auch Kräuter, die du für eine Kur deines Hundes einsetzen möchtest, zählen zu den Barf zusätzen. Also eigentlich alles, was du zu den natürlichen rohen Zutaten dazugibst oder ergänzt. BARF Zutaten bekommst du auch in jedem Barfshop. Achte darauf, dass auch BARF Zusätze natürlichen Ursprungs sind und nicht künstlich. Denn komplette BARF Zusätze, die aus künstlichen Vitaminen und Mineralstoffen bestehen, können sehr oft auch mehr schaden als nutzen.
Was gibt es gesünderes wie frische, unbehandelte Zutaten ohne künstliche Zusätze? Das gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Tiere. Die gesündeste Form ein Tier zu ernähren ist, wie es in der Natur liegt. Jedoch gibt es folgendes zu beachten: Die Futterration und die Futtermenge sollte ausreichend, ausgewogen und nährstoffreich sein. Das Tier darf keinen Mangel z.B. an Calcium haben, weil du vergisst Knochen zu füttern. Auch unzureichend fettreiches Muskelfleisch ist schlecht für das Tier, es wird auf Dauer viel zu wenig Energie bekommen und abmagern. Wenn du deinen Hund oder deine Katze barfen möchtest, sollest du dich im Vorab sehr gut informieren und dich auch beraten lassen. Mittlerweile gibt es auch sehr gute BARF Menüs mit allen Komponenten, damit du nicht soviel Zeit mit Zubereiten verbringen musst.
Rohes Fleisch ist für ein Tier nicht gefährlich. 1. füttern wir ja kein Gammelfleisch, sondern ein Schlachttier, welches auch für den menschlichen Verzehr abgenommen wurde. 2. ist die Magensäure deines Tieres so sauer, dass dein Tier jederzeit gut mit Keimen zurechtkommen muss. 3. Beachten wir beim Barfen Hygieneregeln. Zu den Regeln der Hygiene gehören, sachgerechtes und hygienisches verarbeiten, keine Unterbrechung der Kühlkette beim tiefkühlen, hygienische Zubereitung mit abschließender Reinigung der Küchenutensilien und der Umgebung. Sauberkeit am Fressplatz und die eigene Handhygiene nach der Zubereitung. Wenn du diese Punkte und alles was zum Umgang mit rohen Fleisch gehört beachtest, dann kann nichts mehr schief gehen.
Tierärzte sind täglich mit Fütterungsfragen und auch Problemen bei der Fütterung von Haustieren konfrontiert. Haustierbesitzer stehen sehr oft vor dem Problem, dass das Tier Verdauungsbeschwerden, Allergien und Unverträglichkeiten aufweist. Auch mäkelige Fresser gehören zum Kundenstamm. Ein Tierarzt steht jedoch meist der Fütterungsmethode BARF skeptisch gegenüber, aus der Angst, der Tierbesitzer würde sein Tier sehr einseitig ernähren. Leider muss ich das in der Praxis auch sehr oft feststellen, dass Tierbesitzer täglich Geflügelbrust füttern und denken sie barfen 🙁 Wenn du dich für die Fütterungsmethode BARF entscheidest, dann muss dir auch bewusst sein, dass du dich informieren und beraten lassen musst, dass dein Tier auf Dauer ausreichend versorgt ist.
BARF richtig umgesetzt ist nicht teurer als gutes Trockenfutter und meist sogar billiger als Dosenfutter. Denn du kannst die Futterration sehr individuell gestalten und z.B. Gemüse aus dem eigenen Garten verwenden. Oder auch übrige Zutaten aus deiner eigenen Ernährung verwenden. Du solltest auch darauf achten, sorgsam mit den Lebensmitteln umzugehen und diese nicht zu verschwenden. Beim Barfen kannst du sparen und dir individuelle Portionen gestalten und einfrieren. Bei Dosenfutter ist es meist nicht so, denn du machst die Dose auf, Hund frisst nicht, Futter wird weggeschmissen.
Diese Frage höre ich sehr häufig. Aber sind wir uns doch mal ehrlich, wie oft sind wir im Urlaub und wie oft sind wir auf Reisen, wo wir unseren Hund füttern müssen? Die meiste Zeit verbringt man zu Hause. Sollte man 1-2 x jährlich in den Urlaub fahren, und das meist auch nur 8-14 Tage, dann kann man einen Ersatz finden. Es gibt mittlerweile Trockenbarf Produkte, welche aus getrocknetem Fleisch und Gemüse bestehen. Dies noch etwas ergänzen und man hat auch im Urlaub ein tolles Hundefutter. Barfer sind flexibel und gehen auch im Urlaub mal in den Supermarkt um ein Stück Wurst für den Hund zu kaufen. Auch Fleischdosen sind gute Alternativen. Natürliche Zuaten findet man in jedem Supermarkt. Ein Stückchen Banane als Leckerli für Zwischendurch bringt den Darm auf Trapp und man hat die Gemüseration clever ersetzt. Bei Tagesausflügen füttert man meiste den Hund in der Früh Zuhause, zwischendrin gibt es Leckerlis in Form von getrockneten Kausnacks und am Abend wenn man heimkommt bekommt der Hund wieder zu fressen. Also kein Problem bei Tagesausflügen. Warum willst du deinem Hund das gesunde und artgerechte Futter das ganze Jahr verwehren, nur weil du für 10 Tage einmal eine Alternative finden musst?