Heute möchte ich in meinem Beitrag auf die Fütterung der Katze mit Fertigfuttermitteln eingehen. Ist Trockenfutter schädlich? Ist die Fütterung mit Katzenfutterdosennahrung artgerecht? Wie kann man ein gutes Futtermittel für Katzen erkennen? All diese Fragen werde ich dir erläutern.
Trockenfutter und Dosennahrung sind beliebte Fütterungskonzepte
Geh einfach mal bewusst in ein Tierfutterfachgeschäft. Du wirst in den Futtermittelregalen unterschiedliche Futtermittel finden. Trockenfutter extrudiert, gebacken oder kaltgepresst, Halbtrockenes Futter und Dosennassfutter. Ganz in einer versteckten Ecke steht dann meist noch ganz unscheinbar gefrostets Futter, das sogenannte BARF. Trockenfutter und Dosenfutter gehören weiterhin zu den beliebtesten Futterarten für Katzen, aber auch für Hunde.
Seniorenfutter, Futter für Welpen, Kitten, für sensible Katzen, vegetarisches, mit hohen Proteingehalt mit wenig Fett, mit oder ohne Getreide, Bioqualität und vieles mehr… so weit das Auge reicht. Die Regale sind voll, übervoll! Merkst du was? Ich frage mich da immer, wie ist es in der freien Wildbahn 😉 laufen da Mäuse rum, die fettreduziert sind, keine Getreide gefressen haben oder weniger Protein enthalten. Gibt es Mäuse für Senioren und für Jungtiere?! Vielleicht denkst du einfach mal selbst darüber nacht.
Das Milliardengeschäft mit Tierfutter
Die professionelle Katzenzucht gibt es erst seit ca. 150 Jahren und mit ihr entstanden auch die ersten Tierfuttermittelindustrien. 2019 gab es ca. 14,7 Millionen Katzen in Deutschen Haushalten und dementsprechend war auch der Umsatz im Einzelhandel. Rund 3.300 Milliarden Euro Umsatz konnte verzeichnet werden. Warum ist das so? Hat man verlernt, seine Tiere mit wenigen natürlichen Zutaten zu füttern? Lieben wir einkaufen zu gehen und volle Regale mit vielen bunten Dosen und Trockenfutter Angeboten zu entdecken? Sind unsere Tier süchtig nach Fertigfuttermitteln? Futtermittelriesen wissen sicherlich die Antwort!
Welche Fütterungskonzepte neben Trockenfutter gibt es für Katzen?
Ziel aller Fütterungsarten sollte sein, dass unsere Katze ausgewogen ernährt wird. Wir können Trockenfutter füttern, aber auch auf Nassfutter zurückgreifen. Neben diesen gängigsten hält auch die BARF Fütterung Einzug. Was ist nun das richtige Futtermittel? Ich habe mich lange mit der Ernährung von Hunden und Katzen beschäftigt. Jedes Fütterungskonzept hat Vor- und Nachteile. Jedoch gibt es enorme Qualitätsunterschiede.
Trockenfutter ist zwar praktisch, lange haltbar und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Das Futter kann einmal am Tag in ein Näpfchen gefüllt werden und die Katze kann fressen, wann immer sie möchte. Doch ist das getrocknete pelletierte Futter auch wirklich artgerecht?
Dosenfutter hat den Vorteil, dass es viel Feuchtigkeit enthält, was der Wasseraufnahme der Katze zu Gute kommt. Doch ist Dosennassfutter wirklich von hoher Qualität? Wo kommt das Fleisch her? Welche Fleischsorten werden verarbeitet? Sind künstliche Zusätze beigefügt? Kommt es zu Nährstoffverlusten bei der Erhitzung der Nahrung in der Dose?
Die biologisch artgerechte rohe Fütterung BARF ist die hochwertigste und natürlichste Art eine Katze zu ernähren. Jedoch dieses Fütterungskonzept mehr Wissen und Zeit.
Trockenfutter und Dosennahrung in der Qualität beurteilen
Du sollst lernen, Deklarationen lesen zu können, damit du mit gutem Gewissen das Futtermittel deinem Tier anbieten kannst. Als Erstes schaust du dir z.B. den Trockenfuttersack oder eine Dose mal genauer an. Handelt es sich um ein Alleinfutter oder um ein Ergänzungsfuttermittel? Was ist der Unterschied? Ein Alleinfutter deckt das Nährstoffbedürfnis der Katze. Ein Ergänzungsfutter muss, wie der Name schon sagt, ergänzt werden. Es deckt nur zum Teil die Nährstoffbedürfnisse.
Futtermitteldeklaration des Trockenfutters lesen lernen
Du weisst jetzt schon mal ob es sich um ein Alleinfuttermittel handelt oder ob du noch Zusätze zugeben musst um den Nährstoffbedarf zu decken. Als Zweites musst du dir die Deklaration anschauen, also die Zutaten. Kannst du alle Zutaten lesen? Ist etwas dabei was du nicht weißt um was es sich genau handelt. Dieses Merkmal ist schon oft sehr hilfreich. Denn gesunde natürliche Zutaten kennen die meisten Menschen.
Es gibt offene Deklarationen, wo der Hersteller genau jede Zutat auflistet also z.B. bei den Innereien: Herz, Lunge, Leber, Niere, Milz. Bei einer geschlossenen Deklaration wird stehen Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse. Stell dir vor, du stellst jetzt ein Tierfutter her und du legst sehr viel Wert auf Qualität. Du fügst zum Menü, Muskelfleisch vom Rind ca. 50%, Rinderleber ca. 20% und Rinderherz 10% und Äpfel, Karotten und Salat dazu. Was schreibst du auf die Dose? Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse und pflanzliche Nebenerzeugnisse oder würdest du alle hochwertigen Zutaten dazuschreiben? Merkst du was? Ich bin der Meinung, wenn einer hochwertige Zutaten in sein Futter gibt, dann wird er es auch als Zutat so benennen.
Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse in der Trockenfutter Deklaration
Egal ob du Trockenfutter oder Dosenfutter nimmst, steht in der Deklaration Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse dann handelt es sich um Schlachtnebenprodukte und tierische Abfallprodukte. Was sind denn Abfallprodukte wirst du dich fragen. Es sind meist bindegewebsartige Strukturen, Knochen, Federn und Horn. Also man kann sagen: minderwertige Futterkomponenten, die wir Menschen nie essen würden. Du kannst auch hier wieder sehen, dass du mittels der Deklaration beim Trockenfutter, aber auch beim Nassfutter sehr wohl unterscheiden kannst ob das Futtermittel hochwertig ist oder nicht.
Was bedeutet 4% Huhn?
Nimm wieder einen Trockenfuttersack oder eine Dosennahrung in die Hand. Steht da mit 4% Huhn? Dann kannst du davon ausgehen, dass 4% vom Huhn sind und die restlichen 96% sind Proteinquellen, wo wir nicht wissen, was enthalten ist. Gerade bei sensiblen, allergischen Tieren kann das wirklich ein schwerwiegendes gesundheitliches Problem werden.
Bei der Bezeichnung “Menü” oder “Mahlzeit” muss mindestens 26% einer Fleischsorte enthalten sein und bei “reich an” 14% der Fleischsorte.
Was verstehen wir eigentlich unter pflanzlichen Nebenerzeugnissen?
Neben den tierischen Nebenerzeugnissen finden wir in Trockenfutter und Fleischdosen auch die Bezeichnung pflanzliche Nebenerzeugnisse. Hört sich doch auch schon wieder so komisch an oder? Wäre da nicht besser wenn da stehen würde Gemüse (Karotten, Zucchini) und Obst (Äpfel, Birnen)? Ich sage dir, wenn du pflanzliche Nebenerzeugnisse auf Trockenfutter Säcken oder auf Dosennahrung liest, dann kannst du davon ausgehen, dass in diesem Futter kein frisches Obst und Gemüse vorhanden ist. Doch was ist es dann? Na ja, so direkt möchte ich es nicht sagen, aber es ist Müll! Ja Müll! also Gemüseabfälle und Abfälle aus der Pflanzenverarbeitung bis hin zu Stroh- und Holz.
Hydrolisiertes Protein und Fleischhydrolysat was ist das?
Alle komischen Wörter die du auf Futtermittelverpackungen liest sind auch komische Sachen! Unter Hydrolisiertem Protein versteht man Eiweißextrakte tierischer Herkunft die so sehr chemisch bearbeitet werden, dass der Körper es nicht mehr als Protein erkennen kann. Vor allem setzt die Futtermittelindustrie diese Dinge in hypoallergenem Futter für Allergiker ein.
Fleischhydrolysat soll das Kaubedürfniss der Tiere erfüllen. Dabei wird Eiweißpulver und Wasser gemischt und zu kleinen Stückchen geformt. Du kennst es vielleicht auch unter dem Begriff Analogfleisch also Fleischersatz. Was ist da noch natürlich, frage ich mich! Du dich auch? Jetzt wo du das nötige Wissen hast, frage ich dich: Fütterst du deinem Tier immer noch tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse und Fleischhydrolate?
Analysedaten auf Trockenfuttersäcken oder Dosen lesen
Wir haben uns jetzt das Futtermittel genauer angesehen. Wir wissen, dass es sich um ein Allein- oder Ergänzungsfuttermittel handelt. Wir haben die Deklaration genauer unter die Lupe genommen und jetzt sehen wir uns noch die Analysedaten an.
Auf den Dosen steht der Rohprotein-, Rohfett-, Rohfaser und Rohascheanteil. Zum Teil kannst du auch die Feuchtigkeit in % ablesen. Jedoch ist die Beurteilung dieser Wert sehr umstritten, da dies nicht über die Qualität aussagt. Ernährungsberater können Futtermittel miteinander vergleichen indem sie die Werte der Trockensubstanz bemessen und miteinander vergleichen.
Wieviel Trockenfutter benötigt meine Katze?
Wir können uns jetzt ganz einfach auf die Durchschnittswerte der Hersteller verlassen. Auf jedem Trockenfuttersack ist angegeben, wieviel Futter das Tier fressen muss, um auf die Nährwerte zu kommen, die das Tier benötigt. Doch trifft die Menge genau auf deine Katze oder deinen Hund zu? Es handelt sich immer um Durchschnittswerte. Bei jeder Fütterung des einzelnen Tieres sollte immer die Aktivität, das Alter, der Hormonstatus und sonstige Bedürfnisse beachtet werden. Der Tierbesitzer wird da gefragt, denn nur er kann beurteilen, ob das Futter ausreichend ist oder etwa zuviel ist.
Katzen fressen in der Natur den ganzen Tag mehrmals. Bis zu 20 Mäuse und mehr kann eine erwachsene Katze sich erbeuten.
Ein Besuch bei der Ernährungsberatung kann Aufschluss geben wieviel Futter dein Tier benötigt und kann aufgrund der Nährwertdichte mehrere Futtermittel miteinander vergleichen. Denn es gibt Futtermittel, gerade beim Dosenfutter, da muss ein Tier Unmengen fressen um auf den Bedarf an Energie zu kommen, was dann wiederum zu Verdauungsbeschwerden kommt. Nur ein hochwertiges Futter hat eine hohe Bioverfügbarkeit. Dementsprechend moderat kann die Mahlzeit ausfallen.
Zusatzstoffe in Trockenfutter schädlich oder lebensnotwendig
Die Deklaration haben wir bereits gelesen. Vielleicht hast du dort auch Zusatzstoffe gefunden, die nicht der Natürlichkeit entsprechen. Warum wird denn eigentlich ein künstlicher Zusatz Katzen- und Hundefutter zugefügt? Es kann für die bessere Haltbarkeit sein, um Fette vor der Oxidation zu schützen. Aber auch, dass das Futter besser aussieht, besser schmeckt, riecht oder ansprechender wirkt. Auch für die Stabilisierung oder Verdickung werden Zusätze eingemischt.
Wie wir wissen, schmecken Katzen nicht süß! Aber warum wird dann Zucker zugesetzt? Ganz einfach es dient der besseren Farbgebung des Futters, aber auch damit der Blutzucker schön in die Höhe getrieben wird um zu mehr Appetit anzuregen.
Gerade Konservierungsstoffe können Auslöser vieler Allergien sein. Auch Entzündungen können durch Zusatzstoffe entstehen. Gesundheitlichen Nutzen konnte man bis jetzt noch keinen erkennen, das Gegenteil schon.
Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente werden meist bei Trockenfutter zugesetzt, da die natürliche Zutat bei der hocherhitzten Verarbeitung natürlich alle gesunden Nährstoffe verliert.
Kennst du die grünen, orangen und braunen Keksis für Tiere. Woher meinst du, dass die ihre Farbe haben? Du kannst dir diese Frage sicherlich selbst beantworten.
Zusätze sind immer dann von Nöten, wenn die natürlichen Zutaten den Nährstoffbedarf des Tieres nicht decken. Wenn das Futtermittel länger haltbar gemacht werden muss oder aufgrund minderwertiger Zutaten das Aussehen und der Geschmack verbessert werden muss. Wie man es auch nimmt, Zusätze sind unnatürlich und liegen nicht in der Natur.
Entwickeln Katzen auf Trockenfutter ein Suchtverhalten?
Wenn eine Katze im Kittenalter falschgeprägt wurde dann natürlich ja. Die Futtermittelindustrie weiß genau, wie man die Kaufkraft steigert und für einen Futtermittel, wie z.B Trockenfutter oder Dose ein Suchtpotential entwickelt. Ich selbst halte schon ein paar Jahre Katzen. Meine Katzen werden artgerecht mit BARF ernährt und waren noch nie mäkelig. Auch das tägliche erbrechen von Bröckchen und Haaren ist nicht gegeben.
Katzen die auf stark riechende Futtersorten, wie Thunfisch, Trockenfutterleckerlis oder aber auch Katzendosenfutter Sucht entwickelt haben, können nur noch schwer im Alter umgewöhnt werden.
Du kannst dir also merken, je natürlicher das Futter, umso weniger ist es für die Katze gesundheitsschädlich und umso weniger macht es süchtig.
Ist Trockenfutter nun gesundheitsschädlich oder nicht?
Warum würdest du Trockenfutter füttern? Weil es schon immer so war, dass Katzen Trockenfutter fressen? Weil du dich noch nicht damit beschäftigt hast, ob es überhaupt für deine Katze gut ist oder nicht? Weil du gar nicht weißt, was in Trockenfutter enthalten ist. Wenn du meinen vorherigen Beitrag gelesen hast, dann weißt du jetzt schon mal, dass die Katze ein reiner Fleischfresser ist. Zusammenfassend nochmal kurz erklärt: kurzer Darm, Raubtiergebiss und in freier Natur ein reiner Mäusefresser! Also eine Katze frisst eigentlich Beutetiere, die zu 95-98% aus tierischem bestehen. Muskelfleisch, Innereien, Blut, Knochen, Fett, Fell usw. Nur der Mageninhalt des Beutetieres enthält pflanzliche Bestandteile.
Sehen wir uns ein Trockenfutterpellet mal genauer an. Zuerst lesen wir wieder die Angaben auf dem Futtersack. Dann wirst du sehr schnell feststellen, dass wenn kein Getreide angegeben ist, du dann Ersatzweise Kartoffeln, Erbsen oder Amaranth liest. Du kannst dir es leichter vorstellen, wenn ich dir sage: Du kannst auch keinen Kuchen ohne Mehl bzw. Stärke backen. Die meisten Trockenfutter bestehen zum größten Teil aus stärkehaltigen, pflanzlichen Zutaten. Also kann das Trockenfutter dann artgerecht sein? NEIN!
Wassergehalt nicht ausser Acht lassen
Trockenfutter ist nicht artgerecht! Nicht nur wie es zusammengesetzt ist, sondern auch, weil die Katze, aber auch der Hund extra Wasser aufnehmen muss. Das entspricht nicht der Natur. Hunde und Katzen leben von der Körperflüssigkeit ihres Beutetieres. Grosse Wassermengen würde eine Katze nie trinken. Also auch aus diesem Aspekt ist die Trockenfutterfütterung nicht artgerecht!
Trockenfutter schädigt auf Dauer langfristig nicht nur die Stoffwechselorgane, sondern auch den gesamten Verdauungstrakt.
Trockenfutter schädigt langfristig!
Ein gesunder Darm bedeutet ein gesundes Immunsystem. Ein gesundes Darmmilleu beugt auch einen krankhaften Parasitenbefall vor.
Auch die Zahngesundheit dürfen wir nicht ausser acht lassen. Erhöhter Zahnsteinbefall bis hin zur Zahnfäulnis und massive Zahnfleischentzündungen sind vorprogrammiert. Jetzt wirst du sicher denken, warum empfiehlt mir mein Tierarzt spezielles Diättrockenfutter in Trockenform. Futtermittel- und Pharmaindustrie gehören oft zusammen. Der Nährstoffgehalt und die spezielle Zusammensetzung des Futters, genau auf diese Krankheit abgestimmt, ist sicherlich möglich. Doch artgerecht ist und bleibt Trockenfutter für Katzen einfach nicht.
Fazit
Damit du wirklich erkennst, ob es sich um ein gutes Katzenfutter handelt, musst du folgendes berücksichtigen:
- Offene Deklaration
- Klare und nachvollziehbare Zusammensetzung
- nur ein kleiner Anteil an pflanzlichen Komponenten
- Verzicht von pflanzlichen Ölen
- Kein Getreide und kein Zucker
- keine Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe
- keine E-Nummern